Madame le Commissaire, Band 12. Das Buch hat 368 Seiten. Die Kommissarin Isabelle ermittelt an der französischen Riviera. Isabelle ist geschockt, als sie von einer psychiatrischen Klinik angerufen wird. Dort behandelt man eine Frau mit Amnesie. Es stellt sich heraus, es ist ihre Freundin Clodine. Sie wurde vor paar Tagen am Strand von Pampelonne aufgegriffen. Sie war nackt und verwirrt. Als die ersten Erinnerungen wieder da sind, erzählt Clodine von einer Party am Strand. Waren da K. o. Tropfen im Spiel? Als Isabelle in die Klinik kommt, trägt ihre Freundin ein auffälliges Armband mit Steinen. Sie selbst weiß auch nicht, woher sie es hat. Als sie anfangen zu recherchieren, stellt sich heraus, dass es schon mal einen ähnlichen Fall gab. Nun ist diese junge Frau tot. Hatte Clodine Glück im Unglück?
Es wird interessant und spannend zugleich. Dazu die unglaubliche Kulisse, die Provonce von ihrer schönsten Seite: malerische Strände, blühende Lavendelfelder. Urlaubsfeeling pur. Und mitten drin der spannende Fall, der nur schwer zu lösen sein scheint. Isabelle hat jetzt alle Hände voll zu tun.
Sie ist aber nicht allein. Apollinaire hilft ihr, so gut er kann, recherchiert für sie vom Büro aus. Sie ist widerrum vor Ort unterwegs, befragt die Leute und trifft dabei auf einen wohlhabenden Mann. Wird sie von ihm mehr erfahren können, weiß er mehr, als er zugibt? Kommt sie durch ihn der Lösung der Sache etwas näher? Die Spur führt sie in die Welt von Partys, luxuriösen Anwesen und zwielichtigen Kreisen. Sie landet in einer Szene, wo Drogen, Schweigen und soziale Kälte herrschen. Es wird nicht einfach für Isabelle und ihr Team. Aber es hat keiner was anderes behauptet und sie gibt nicht auf. Sie macht es für ihre Freundin und für die Frauen, die unbewusst in so eine Situation geraten. Zentrale Motive sind Macht und Ohnmacht, Schuld, der obere Lebensstandard, Geld. Aber auch Freundschaft, Loyalität und Moral spielen eine Rolle. Die schönsten Orte spiegeln Isolation, Dekadenz und Verdrängung, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Und das weiß Isabelle.
Neugier steht im Vordergrund beim Lesen, was noch passiert, wird Isabelle den Schuldigen finden. Die kurzen Kapitel sind optimal, es liest sich gut. Perspektivenwechsel sorgen für Dynamik und gute Unterhaltung. Der Schreibstil ist leicht, locker, flüssig und durchgehend spannend. Die Charaktere wirken lebensecht, die Isabelle kennt man schon durch die anderen Bände und kann ihre Geschichte so über einen längeren Zeitraum hinweg verfolgen. Man kann aber die Bücher auch nicht der Reihe nach lesen, denn jedes Buch ist immer ein abgeschlossener Fall. Optisch sind die Bände ähnlich gestaltet, somit machen sie sich auch im Regal sehr hübsch. Weil es so spannend war, vergebe ich 4 Sterne und eine Weiterempfehlung und freue mich schon auf den kommenden Band.