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Roman eines Schicksallosen

Ausgezeichnet mit dem WELT-Literaturpreis 2000

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Taschenbuch
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Imre Kertész ist etwas Skandalöses gelungen: die Entmystifizierung von Auschwitz. Es gibt kein literarisches Werk, das in dieser Konsequenz, ohne zu deuten, ohne zu werten, der Perspektive eines staunenden Kindes treu geblieben ist. Wohl nie zuvor hat ein Autor seine Figur Schritt für Schritt bis an jene Grenze hinab begleitet, wo das nackte Leben zur hemmungslosen, glücksüchtigen, obszönen Angelegenheit wird.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
01. Oktober 1999
Sprache
deutsch
Auflage
37. Auflage, Neuausgabe
Seitenanzahl
288
Reihe
rororo Taschenbücher
Autor/Autorin
Imre Kertesz
Übersetzung
Christina Viragh
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
ungarisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
234 g
Größe (L/B/H)
193/118/22 mm
ISBN
9783499225765

Portrait

Imre Kertesz

Christina Viragh, geboren 1953 in Budapest, wuchs in der Schweiz auf und lebt heute als Autorin und Übersetzerin in Rom. Sie ist korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und Übersetzerin von Péter Nádas, Sándor Márai, Imre Kértesz, Henri Alain-Fournier und anderen. 2012 gewann sie den Preis der Leipziger Buchmesse in der Rubrik " Übersetzungen" , den Europäischen Übersetzerpreis und, zusammen, mit Péter Nádas, den Brücke-Berlin-Preis.

Imre Kertész, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 als 14-Jähriger nach Auschwitz und Buchenwald deportiert. In seinem «Roman eines Schicksallosen» hat er diese Erfahrung auf außergewöhnliche Weise verarbeitet. Das Buch erschien zuerst 1975 in Ungarn, wo er während der sozialistischen Ära jedoch Außenseiter blieb und vor allem von Übersetzungen lebte (u. a. Nietzsche, Hofmannsthal, Schnitzler, Freud, Joseph Roth, Wittgenstein, Canetti). Erst nach der europäischen Wende gelangte er zu weltweitem Ruhm, 2002 erhielt er den Literaturnobelpreis. Seitdem lebte Imre Kertész überwiegend in Berlin und kehrte erst 2012, schwer erkrankt, nach Budapest zurück, wo er 2016 starb.



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Von Elisabeth Stein-Salomon am 06.12.2006

große Literatur **********

Imre Kertész wurde am 9. November 1929 in Budapest geboren. Da er jüdischer Herkunft war, wurde er mit 15 Jahren nach Auschwitz deportiert und von dort nach Buchenwald gebracht. Nach seiner Befreiung arbeitete er als Journalist bei einer Tageszeitung, bis er 1951 von der kommunistischen Leitung wegen mangelnder einschlägiger Gesinnung entlassen wurde. Kertész wurde freier Schriftsteller ; er verfasste zunächst Libretti und übersetzte deutsche literarische und philosophische Klassiker ins Ungarische, wie Nietzsche, Hofmannsthal, Schnitzler, Freud, Roth, Wittgenstein und Canetti, die alle für sein eigenes Werk Bedeutung gehabt haben. 1963 begann er die Arbeit am Roman eines Schicksallosen, die ihn zehn Jahre lang in beengten Verhältnissen das Leben eines Einsiedlers führen ließ. Wie er schon im Titel klarmacht schreibt Imre Kertesz in seinem Hauptwerk keine Autobiographie, sondern einen wirklichen Roman über Ausschwitz. In den Mittelpunkt stellt er einen etwa 14-Jährigen Jungen, der nach Ausschwitz deportiert wird. Dieser Junge hat vorher nichts von den Greueltaten in den Konzentrationslagern erfahren, er schätzt deutsche Tugenden , insbesondere den Ordnungssinn der Deutschen. Er beschreibt den Transport wie eine Reise; dann die Ankunft im Lager, bei der er zum ersten Mal in seinem Leben echte Sträflinge mit gestreifter Kleidung sieht und sich vor ihnen ängstigt. Er nimmt wahr, er beobachtet und er erzählt uns einfach wie alles in dem Moment, in dem es geschieht, auf ihn wirkt. So erfahren wir, dass sogar an diesen Orten so etwas wie Glück möglich war, und dass diese Erfahrung des Gefühls von Glück wichtig war, als Ausdruck dessen , was den Menschen ausmacht. Der Autor Kertesz erschüttert mit seinem Kunstgriff der gegenwärtigen, naiven und scheinbar verharmlosenden Sicht auf die Ordnung des Terrors den Leser bis ins Innerste, obwohl sein Roman eines Schicksallosen in einem stillen und sensiblen Ton gehalten ist. Von der literarischen Welt über Jahrzehnte nicht wahrgenommen, erfuhr seine Arbeit erst seit Ende der 80er Jahre in Ungarn wie auch international die ihr gebührende Anerkennung und mit dem Literaturnobelpreis eine wirklich verdiente Auszeichnung.
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