Sind die Proteste gegen Stuttgart 21 oder die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ein weiterer Beleg für die Krise der Demokratie? Oder doch eher für ihre Lebendigkeit? Und ist "Krise" überhaupt noch das richtige Wort? Immerhin bezeichnet der Begriff einen vorübergehenden Zustand, aber über Politikverdrossenheit oder gar "Postdemokratie" wird nun schon seit Jahren lamentiert. Ingolfur Blühdorn schlägt eine andere Lesart vor: Wir erleben, so Blühdorn, einen schleichenden Formwandel des Politischen, den Übergang zur "simulativen Demokratie", in der demokratische Werte, demokratische Verfahren, ja sogar der demokratische Souverän lediglich simuliert werden.
Inhaltsverzeichnis
Demokratie in der (Dauer-)Krise
Wutbürger, Indignados und Occupy
Erfüllung einer Vorhersage?
Das demokratische Paradox
Der modernisierungstheoretische Ansatz
Fahrplan
Die Gegenposition: Demokratischer Optimismus
Modernisierung und Demokratisierung
Nachhaltige Demokratie
Demokratische Innovationen
Überzogene Erwartungen?
Demokratische Selbstillusionierung
Die postdemokratische Wende
Postdemokratie als Kampfbegriff
Vom schwachen zum starken Begriff
Kritische Zwischenfragen
Emanzipation vom demokratischen Projekt?
Das postdemokratische Paradox
New Politics 2. 0
Postdemokratische Performanz
Symbolische und simulative Politik
Postdemokratische Partizipation
Postdemokratische Repräsentation
Postdemokratische Legitimation
Demokratie und Ökologie
Ökologische Demokratieskepsis in den Siebziger Jahren
Jenseits der politischen Ökologie
Das Paradox der modernen Nachhaltigkeitspolitik
Postdemokratische Politik der Nicht-Nachhaltigkeit
Zum Schluss