Luzia, die Leibmagd und Freundin von Elisabeth von Manten, ist mit ihr und deren Mann für den Winter nach Koblenz in das Stadthaus gezogen.
Sie ist, auch wenn nur eine geborene Bauerntochter, intelligent und wissbegierig. Nachdem ihr Elizabeth das Lesen beigebracht hatte, lernte sie selbständig das Rechnen mit Zahlen. Auch Martin Wied lebt in Koblenz und hat sein Geschäft dort, zudem ist er der beste Freund von Johann von Manten, dem Ehemann von Elisabeth.
Luzia mag ihn nicht besonders und kann sich auch nicht an seine entstellenden Brandnarben gewöhnen..
Wie sich jedoch herausstellte, ist Martin Wied der dritte im Bunde um die Reliquie des Kreuzes. Er fand die dazugehörende Kette im Keller seines Hauses und lässt sich von Luzia und Elisabeth in das Geheimnis derer einweihen.
Als in Koblenz Jahrmarkt ist und Luzia diesen besucht, wird sie von Martin, der dort einen Gewürzstand betreibt, gebeten, doch für 2 h auf diesen aufzupassen, da er ein ganz dringendes Geschäft erledigen müsste und niemand da ist, der ihn vertreten könnte. Zuerst widerstrebend, lässt sie sich jedoch darauf ein. Überraschenderweise findet sie Gefallen an dieser Tätigkeit und braucht auch nicht all zuviel an Zureden, um auch an den anderen Tagen des Jahrmarktes mit zu helfen.
Martin, der gemerkt hat, wie gut sie mit Zahlen umgehen kann, bittet sie, ihm in seinem Kontor zu helfen, was sie sehr gern macht. Trotz ihrer Abneigung ihm gegenüber kommen die beiden sich näher, was nicht von allen gutgeheißen wird ...
Und wieder einmal durfte ich dank der Autorin Petra Schier einsinken in eine uns fremde vergangene Zeit, in die mittelalterliche Stadt Koblenz.
Der rote Faden um die Reliquie aus dem Buch Die Eifelgräfin läuft hier weiter und verbindet die beiden Bände nahtlos.
Die Protagonistin Luzia wird als eine liebenswerte Frau geschildert, die auch ihre kleinen Ecken hat, die sie sympathisch machen. Sie hat das Herz am rechten Fleck und ist zudem an Bildung interessiert. Sie versucht alle Widrigkeiten in ihrem Leben zu beseitigen und etwas aus sich zu machen.
Petra Schier gelingt es mühelos, mir die Örtlichkeiten wie beispielsweise den Jahrmarkt nahezubringen. Beim Lesen funktionierte mein Kopfkino so gut, dass ich mich tatsächlich zwischen den Ständen bewegen konnte. Ich war mittendrin im Geschehen.
Dieses Buch war an keiner Stelle langweilig oder unglaubwürdig. Wunderbar recherchiert, es ist ein Bucht, das nicht nur Leser anspricht, die das Mittelalter lieben.