Wicked von Gregory Maguire ist weit mehr als nur ein unterhaltsamer Fantasyroman es ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Themen Widerstand, Rebellion, Glaube, Moral und Macht. Maguire entführt uns in die Welt von Oz, wo die Böse Hexe des Westens Elphaba als komplexe, tragische Figur neu erfunden wird. Ihre Entwicklung zeigt, wie der Kampf zwischen Gut und Böse oft von persönlichen und gesellschaftlichen Umständen beeinflusst wird, die nicht immer so eindeutig sind, wie wir es erwarten.
Der leicht altmodische Schreibstil von Maguire zog mich tief in die Erzählung hinein. Die Geschichte verbindet fantasievolle Elemente mit existenziellen und gesellschaftlichen Themen und entwickelt sich zu mehr als nur einem einfachen Märchen. Maguire regt dazu an, über große Themen wie Freiheit, Diktatur, Freundschaft und Hass nachzudenken. Der Ton ist oft ernst, mit beißendem Humor und einer scharfsinnigen Perspektive, die die Charaktere und die Welt von Oz in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Wicked ist nicht nur ein Abenteuerroman es ist ein kraftvolles, tiefgründiges Werk, das die Leser herausfordert, ihre eigenen Vorstellungen von Moral und Gerechtigkeit zu hinterfragen. Für alle, die nach einer komplexen, erwachsenen Interpretation der Oz-Geschichte suchen, ist dieses Buch ein absolutes Muss. Aber Achtung: Es ist alles andere als ein klassisches Märchen und nicht unbedingt für Kinder geeignet! Wer die Oz-Geschichten genauso unbeschwert behalten möchte wie den klassischen Judy Garland-Film, sollte vorsichtig mit WICKED sein. Gregory Maguire nimmt die Leser mit in die Welt von Oz, jedoch weit entfernt von den märchenhaften Bildern, die viele aus dem Film Der Zauberer von Oz kennen.