Ich muss zugeben, dass ich bekennender Katzennarr bin, aber ich muss sagen, in den kleinen Herkules habe ich mich verliebt.
Aufgrund des so liebevoll gestalteten Covers mit dem traurig guckenden Dackel darauf, habe ich während der Lektüre des Buches natürlich immer diesen kleinen Kerl vor Augen gehabt.
Ehrlich mal, wer kann diesen Augen widerstehen?
Frauke Scheunemann, der eine Teil vom Autorenduo Anne Hertz hat mit diesem Roman ihr Solodebüt abgeben.
Das Leben aus der Sicht eines kleines Dackelwelpen.
Herkules, mit 1/2 Jahr noch recht jung, muss sich in der Welt, in die Carolin ihn bringt, erst einmal zurechtfinden. Bei der Erkundung des Gartens und den Versuchen, wie ein großer Hund auf drei Beinen meisterlich zu pieseln, lernt er den gemütlichen Kater Herrn Beck kennen.
Die beiden werden ein Traumteam, wenn es darum geht, Thomas zu vergraulen und einen neuen Mann für Carolin zu finden.
Dem Einfallsreichtum der Autorin sind keine Grenzen gesetzt.
Mit viel Witz und Humor lässt sie die beiden Abenteuer erleben, von der herkömmliche Hunde träumen. Welcher Hund würde denn die Balkontür öffnen, um anschließend vom Balkon zu springen oder im Park den sterbenen Schwan spielen, nur um Männer anzulocken, selbst auf die Gefahr hin, dass man den kleinen Kerl für tollwütig hält und die Polizei ruft?
Die beiden geben nicht auf und lassen den Leser an ihren Erlebnissen teilhaben.
Es ist interessant, die Dinge und Erlebnisse aus der Sicht von Herkules zu sehen. Die Schreibweise ist so passend, dass locker das Gefühl aufkommt, dass er das wirklich so denken könnte. Entweder hat die Autorin Rücksprache mit ihrem Hund Elmo gehalten oder sie kann sich fantastisch in solch eine kleine Hundeseele hineinversetzen.
Ich fühlte mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten. Es ist voller Humor, Abenteuer, Liebe und Freundschaft.
Wer sagt eigentlich, dass Hunde und Katzen natürliche Feinde sind? In diesem Buch jedenfalls nicht, denn die beiden ziehen an einem Strang, unterstützen und treiben sich gegenseitig an.
Ich war froh, dass ich dieses Buch nicht in der S-Bahn gelesen habe, denn bei meinem andauernden Grinsen hätten die Leute gedacht, ich habe nicht mehr alle Latten am Zaun.
Dieses Buch hat mir soviel Freude gemacht, dass ich es gern weiterempfehle. Ich bin froh, dass die drei Folgebände auch schon hier bei mir liegen und darauf warten, gelesen zu werden.
Man muss kein Hundenarr sein, um den kleinen Herkules und seinen Freund Herrn Beck ins Herz zu schließen.