Derek Landy hat wieder einen fantastischen Roman aus dem Hut gezaubert. Es ist auch dieses Mal eine Menge schwarzer Humor vorhanden, der die grausamen Szenen etwas auflockert. Trotzdem kamen mir beim Lesen schon Bedenken, ob die Reihe nicht doch etwas zu brutal für die jüngeren Jugendlichen ist. In Das Groteskerium kehrt zurück hat der Autor an Grausamkeiten noch etwas nachgelegt. Dasselbe Gefühl hatte ich damals bei Harry Potter, wo ich auch bereits beim zweiten Band schon Bedenken hatte, dass es zu grausam ist. Aber der Erfolg spricht da wohl für sich und da müssen die Eltern eben selbst entscheiden, ob das noch vertretbar ist. Und damit komme ich zu dem Punkt, dass die Skulduggery Pleasant-Reihe zwar für Jugendliche geschrieben wurde, jedoch auch von Erwachsenen gut zu lesen ist. Der Roman ist durchgängig spannend, sodass ich mich keine Sekunde gelangweilt habe.
Neben den bereits bekannten Charakteren wie Skulduggery Pleasant, Walküre Unruh und Tanith, überrascht uns der Autor mit vielen neuen interessanten Figuren. Neben den Vampiren ist besonders ein Wesen mit dem Namen die Qual herausgestochen. Sie soll den beiden Protagonisten im Kampf gegen das Groteskerium helfen, verlangt jedoch im Gegenzug dafür von Skulduggery, dass er Walküre tötet. Ich verrate natürlich nicht, wie es ausgeht. Die Charaktere entwickeln sich in diesem Band sehr gut weiter und es fällt auf, dass der Autor besonderen Wert auf die Kampfszenen gelegt hat, was sich natürlich auf den Verlauf der Geschichte auswirkt, die dadurch sehr actionreich geworden ist.
Was mir sehr gut gefallen hat, sind Stephanies Gedanken zu ihrem neuen Leben, in dem nichts mehr so ist, wie es mal war. Sie muss zwar nicht mehr in die nervige Schule gehen und auch langweilige Familientreffen kann sie ihrem Spiegelbild aufs Auge drücken, aber sie merkt doch, dass sie den Kontakt zur realen Welt immer mehr verliert. Sie hört von den Streichen, die Mitschüler in der Schule aushecken, aber erlebt sie nicht mehr selber. Es ist also nicht alles so toll in einer Welt voller Zauberwesen, es ist nicht nur Spaß und Action angesagt, sondern auch die negativen Seiten werden vom Autor kurz aufgegriffen. Das macht das Buch in meinen Augen wertvoll.
Die Geschichte ist in sich wieder abgeschlossen und es ist auch möglich sie zu lesen, ohne den Vorgängerband zu kennen. Aber wie so oft ist es immer besser die Bände in chronologischer Reihenfolge zu lesen, weil einem sonst die Entwicklung der Protagonisten entgeht.