True You

Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil durch die Presse ging, Michael Jackson sei durch seine Sticheleien verantwortlich für die Gewichtsprobleme seiner Schwester. Janet sagt jedoch ganz klar, dass Sticheleien unter Geschwistern nicht unüblich sind. Sie glaubt, dass sein Spitzname für sie ("dunk") eine Abkürzung für "donkey" (Esel) und eine Anspielung auf ihre Figur gewesen ist. "Dunk" kann als Verb aber auch "eintauchen" bedeuten. Etwas, was man zum Nesthäkchen der Familie sagt, weil sie viel jünger und kleiner ist, was aus einem Spiel entstehen kann. So habe Ich den Spitznamen immer interpretiert. Fast alle ihre Geschwister waren oder sind mindestens 8 Jahre älter als sie. Ihre Brüder bezeichnen sie auch heute noch als "kleine Schwester". Alle sind stolz auf sie, und Michael und Tito waren es auch. Sie nimmt mehrfach Bezug auf Michael, dass kann man zwar an den Fingern abzählen, fällt aber dennoch auf, weil sie sonst keine Namen nennt. Bei der Geschichte an der Rollschuhbahn fehlt aus meiner Sicht auch der Kontext, in dem er das gesagt hat. Ich denke, nicht, dass sie es böse gemeint hat, schließlich hat sie ihm das Buch ja auch gewidmet. Janet sagt selbst, dass viele Faktoren eine Rolle gespielt haben, wie zum Beispiel Verhütungsmittel, Stoffwechsel, der Druck im Showbusiness immer schlank zu sein, dass einzige schwarze Kind der Klasse zu sein, dessen Haare alle interessant finden. Und natürlich die kalorienreiche Südstaatenküche im Hause Jackson. In ihrer Kindheit konnten die Jackson Kinder essen was sie wollten und so viel wie sie wollten. Die Geschichten vom Kochen in der Familie haben mir am Besten gefallen. Michael Jackson hat später selbst allerdings mehr auf die Ernährung seiner Kinder geachtet, das kam beim Prozess 2005 durch die Aussage einer Stewardess nebenbei zur Sprache. Janet sagt auch, dass sie und Randy von ihrem Vater weniger geschlagen worden sind als ihre älteren Geschwister. Ich weiß nicht, ob es sich bei Janet schon um eine Essstörung handelt, weder sie noch ihr Ernährungsberater sagen das klar und Ich kann es nicht beurteilen. Mir gefällt gut, dass sie das Problem allgemein angeht und nicht nur über sich selbst spricht. Sie erzählt auch viele Geschichten von Fans, Freunden und Menschen, die sie getroffen hat. Allerdings sind die Themen so unterschiedlich wie die Menschen, und es wird für meinen Geschmack manchmal ein bisschen unübersichtlich, obwohl sich das Thema der Suche nach dem wahren Ich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. Sie hat sicher kein Enthüllungsbuch geschrieben, aber auch keinen Ratgeber. Man kann es keinem Genre zuordnen Es ist von vielen Dingen ein bisschen, wie bei einem Rezept, von denen es am Ende des Buches auch viele gibt. Mir hat das Buch gut gefallen.