"It would be cool to kill people." (B. L. im Vorfeld seines School Shootings)
"Ich habe Robert ja selbst drei Jahre im Unterricht gehabt. Er war ein Außenseiter, einfach ein leeres Blatt." (A. F. , Lehrer am Erfurter Johann-Gutenberg-Gymnasium)
"Ich will, dass sich mein Gesicht in eure Köpfe einbrennt!" (Abschiedsbrief von B. B. , Täter des Amoklaufs in Emsdetten)
Erfurt, Columbine, Emsdetten - diese Orte sind zum Inbegriff für "School Shootings" geworden, also Amokläufe beziehungsweise schwere Gewalttaten durch Jugendliche an Schulen. Was haben diese Gewalttaten gemeinsam? Wer sind die Täter? Welche Rolle spielen die Medien und das gesellschaftliche Umfeld? Wie entwickeln die Täter ihre tödlichen Fantasien? Frank J. Robertz und Ruben Wickenhäuser vom Berliner Institut für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie (IGaK) zeigen in diesem Fachbuch anhand bekannter School Shooting-Fälle Antworten auf.
Ansatzpunkte . . .
- Prävention: Umgang mit gefährdeten/gefährlichen Schülern
- Einschätzung von Bedrohungen
- Krisenintervention während des School Shootings
- Nach der Tat: Umgang mit traumatisierten Jugendlichen und Schulgemeinschaften
- Hilfestellungen für Lehrer, Polizisten und Eltern
. . . für eine realistische Gefahreneinschätzung und -vorbeugung
- Arbeitsmaterialien und Checklisten für Schulpsychologen, Krisenteams und Lehrerkollegien
- Kopiervorlagen für den schulinternen Notfallordner
Geschrieben für: Lehrer, Polizisten, Eltern, Kriminologen, forensische Psychologen, Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter und Psychotherapeuten
Inhaltsverzeichnis
1. Taten (Was sind 'School Shootings'? Beispiel: Moses Lake, Ausmaß von School Shooting). - 2. Täter (Lebensphase Jugend, Beispiel: West Paducah). - 3. Lebensumfeld (Beispiel: Red Lake, Kontrolltheorien: Beziehungen, die von Taten abhalten). - 4. Neue Medien (Beispiel: Erfurt, Diskussion zur Medienwirkung, Jugendmedienschutz). - 5. Phantasiewelten (Beispiel: Littleton, Phantasie als Schlüssel zur Wahrnehmung, Phantasie im Kontext jugendlicher Amokläufer, Überreaktionen). - 6. Nachahmungstaten (Beispiel: Conyers, Nachahmungstäter und Trittbrettfahrer, Lehren aus der Selbstmordforschung, Pressearbeit zur Vermeidung von Nachahmungstaten, Überhöhung und Ikonisierung der Täter). - 7. Intervention und Prävention: Intervention nach Tatbeginn (Wichtige Informationen in Amoksituationen, Vorbereitende Zusammenarbeit von Schule und Polizei, Zur Wertung von Drohungen aus polizeilicher Sicht), Intervention vor Tatbeginn (Beispiel: Brannenburg, Bedrohungsmanagement), Prävention (Umgang mit gefährdeten und gefährlichen Schülern, Vorsorge). - 8. Traumabewältigung (Beispiel: Meißen, Traumatische Belastung, Möglichkeiten der Unterstützung). - 9. Verdeutlichung der Buchinhalte am Beispiel Emsdetten. - Anhang: Notfallordner (Arbeitsblätter für Lehrerkollegien und Polizei; Vorbereitung des Ernstfalls; Literatur).