Ann Cleeves "Das letzte Wort" ist ein klassischer "Who-done-it" Krimi á la Agatha Christie. Ein geschlossenes Haus, eine feste Anzahl von Verdächtigen und - eine Gruppe von Menschen, von denen einer nach dem anderen tot aufgefunden wird. Und dies auch noch exakt so, wie es in einem noch nicht veröffentlichten Krimi-Manuskript aus der Feder einer der Dozentinnen steht. Klar, dass die gegenseitigen Verdächtigungen hoch schwappen und die ambitionierten Krimiautoren sich mit Tipps und Beweisführungen gegenseitig übertrumpfen wollen. Aus diesem Setting heraus entwickelt Ann Cleeves ihre Story trotz einiger Längen ganz ausgezeichnet, und sie kann es dabei nicht lassen, den einen oder anderen Seitenhieb auf die teuren "Creative Writing"-Kurse und die Eingebildetheit so mancher ihrer Dozenten auszuteilen. Mit ihrer Kommissarin Vera Stanhope hat sie eine Ermittlerin geschaffen, die trotz ihrer ruppigen Art mit glasklarem Verstand brilliert. So ist "Das letzte Wort" ein sicherer Tipp für alle Agatha Christie-Fans und die Liebhaber des klassischen englischen Kriminalromans.