Der Polarforscher Seamus Finnegan kommt nach einer Forschungsreise wieder zurück nach London, wo er irgendwann wieder auf die Liebe seines Lebens trifft, Willa Alden. Die Kletter begeisterte Willa hat sich nach einem Unfall am Kilimandscharo von ihm getrennt, da sie ihm die Schuld gibt, dass sie nach einem Absturz ihr Bein verloren hat. Beide verzerren sich nacheinander, doch verschiedene Umstände bedingen, dass sie ihre Liebe zueinander nicht ausleben können.
Die Geschichte um Seamus und Willa ist das Ende einer Trilogie, welche sich mit der Familie Finnegan beschäftigt. In dem ersten Band Die Teerose geht es um Seamus Schwester Fiona Bristow, in dem zweiten Teil Die Winterrose geht es um seinen Bruder Sid Malone und nun um Seamus und Willa, wobei hier auch die Geschichten um Fiona und Sid fortgeführt werden. Auch wer die ersten beiden Bände nicht gelesen hat, findet sehr schnell und leicht einen Einstieg in die Geschichte, da die Einleitung eine ausführliche Zusammenfassung der ersten beiden Bücher ist und auch mittendrin werden Charaktere aus den vorherigen Büchern gut eingeführt.
Die Handlung spielt sich im historischen Hintergrund ab, welcher sich von 1913 bis 1918 erstreckt. Dabei hat Donnelly nicht nur den Schreibstil und die Beschreibungen gut erfasst, auch die Lebensumstände um die Jahrhundertwende wurden sehr gut beschrieben und wirken authentisch. So war es damals beispielsweise eine Schande und undenkbar, wenn ein Mann seine Frau für eine Geliebte verlassen würde. Des Weiteren wurden historische Ereignisse und Personen erwähnt und somit konnte man die Geschichte immer gut einordnen.
Die Ausarbeitung der verschiedenen Charaktere und ihre Geschichten, Gedanken, Wünsche, Sehnsüchte und Motive für ihr Handeln sind der Autorin sehr gelungen. Die Handlungen der verschiedenen Figuren, welche vor allem durch die Kriegswirren bedingt sind, sind sehr schön ineinander verwoben und fügen sich wie Puzzle-Steine zu einem großen Bild zusammen. Auch ist hier der Schmetterlingseffekt zu erkennen, was bedeutet, dass jegliches Handeln Konsequenzen nach sich zieht. Negativ ist hierbei zu bemerken, dass manche Begebenheiten zu fantastisch und unrealistisch sind, so tritt gleich bei mehreren Situationen in der letzten Minute die Rettung auf.
Der Schreibstil ist flüssig und das Buch war sehr gut zu lesen. Die Sprache war sehr ernst und selten humorvoll, was aber auch durch den Inhalt bedingt ist. Die Kapitel sind in einer sinnvollen Länge eingeteilt.