Mariah Aubrey wird von ihrem Vater verstossen. Sie findet auf dem Anwesen ihrer Tante eine Bleibe, die ihr das Torhaus als Unterschlupf bietet. Begleitet wird sie von ihrem ehemaligen Kindermädchen Dixon. Um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen beginnt Mariah Romane zu schreiben und zu veröffentlichen, was in der damaligen Zeit gesellschaftlich verpönt war.
Doch dann stirbt Mariahs Tante und Hugh, ihr Erbe, vermietet das Anwesen an den Kapitän Matthew Bryant. Dieser ist fasziniert von Mariah, auch wenn er es sich lange Zeit nicht eingestehen möchte. Doch dann wird Mariah von ihrer Vergangenheit eingeholt und ihr ganzes Glück steht auf dem Spiel...
Dies ist das vierte Buch von Julie Klassen, das ich gelesen habe. Die Autorin ist bekennender Jane-Austen-Fan, was man jedem ihrer Bücher anmerken kann. Bei diesem Roman war es meiner Meinung nach am Auffälligsten: Es gab einige Parallelen zu dem Roman Überredung (was die Autorin im Nachwort bestätigt). Das Buch liest sich sehr leicht und man erfährt nebenbei sehr viel Interessantes über Leben und Bräuche der damaligen Zeit. Jedem Kapitel ist ein Zitat voran gestellt, häufig von AutorInnen des 19. Jahrhunderts. Es gibt Szenen zum Schmunzeln, es gibt traurige, tragische Momente, es knistert und es bleibt immer spannend, weil die Autorin bis fast zum Ende hin immer wieder für Überraschungen sorgt. Was mir ebenfalls gut gefiel, sind die gut ausgearbeiteten Romanfiguren. Ich hatte von jeder Person ein bestimmtes Bild im Kopf: Der einhändige Martin, die Zwillinge Amy und Agnes, Kaptitän Bryant, Hugh Prin-Hallsey, die verschrobene Tante, das Waisenmädchen Maggie u.v.m. Eine Meisterleistung in diesem Zusammenhang ist das Cover, das haargenau auf die Beschreibung Mariahs passt! Alles in Allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, es ist mit Das Geheimnis der Apothekerin das beste aus der Feder von Julie Klassen!