Als Melanchthon 1530 in der 'Confessio Augustana' die zentralen Punkte der evangelisch-lutherischen Lehre unter dem Begriff des Bekenntnisses zusammenfasste, führte dies zur Formulierung einer Reihe von Bekenntnisschriften innerhalb der reformatorischen Kirchen. In dem Versuch, die Kontroversen um die Interpretation des Augsburger Bekenntnisses zu beenden und die zerstrittenen Kirchen zu einen, entstand 1577 die 'Konkordienformel', die als Zusammenfassung der Glaubensgrundsätze Teil des Kanons der meisten lutherischen Kirchen wurde und noch heute von zentraler Bedeutung ist. Dieses Buch bietet eine Einführung in den Forschungsstand zur Entstehungsgeschichte des Textes und die Auswirkungen auf Selbstverständnis und Lehre der evangelisch-lutherischen Kirche.
Dr. Dr. h. c. mult. Robert A. Kolb ist emeritierter Professor für systematische Theologie am Concordia Theological Seminary, St. Louis, USA.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhalt;6 2;I. Die theologischen Spannungen unter Luthers Anhängern vor seinem Tod;32 3;II. Schmalkaldischer Krieg, Interim und Adiaphorakontroverse - Schauplätze einer Streitkultur;41 4;III. Die Majoristenkontroverse und der Antinomistenstreit;67 5;IV. Der synergistische Streit - Die Kontroverse über die Erbsünde und die Erwählungslehre in der Spätreformation;78 6;V. Der Osiandrische Streit über die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt;98 7;VI. Streit um Abendmahl und Christologie;111 8;VII. Einigungsversuche;147 9;VIII. Jakob Andreaes Vorstoß zu lutherischer Einheit - Die Abfassung der Konkordienformel und des Konkordienbuchs;159 10;IX. Reaktionen auf die Konkordienformel in den 1580er Jahren;175