Der Autor erzählt in diesem Buch von seinen täglichen Erlebnissen an einer Berliner Grundschule die er als quereinsteigender Lehrer in ein Millieu erlebt, welches von der stagnierenden Schulpolitik sowie von der Gesellschaft weitgehendst verlassen ist. Inmitten von Migrantenkindern und Nachkommen des von ihm selbst so benannten Hartz4 und Sozialhilfeadels versucht er für Ordnung zu sorgen.
In einem Klima der Resignation von seiten aller Beteiligten wie Lehrerschaft und Eltern sowie auch der Schulpolitik, will der Lehrer den Kindern Manieren und Wissen zu vermitteln.
Dabei wird er aus seiner rosa Wattewolke geholt, die ihn bisher durch seine wohlbehütenden Verhältnisse durchs Leben trug. Nicht nur die Verrohung der Sprache, sondern auch neandertalermäßige Zustände wie rüdeste Beschimpfungen der Kinder untereinander und Prügeleien sowie Gleichgültigkeit und Ratlosigkeit auf allen Seiten machen ihm hierbei zu schaffen. Der Autor erzählt in einem unterhaltsamen Stil, der jedoch bei dem Leser Schmunzeln und Schockiertheit gleichermaßen hervorruft.
Der Versuch Reformen durchzusetzen in Bezug darauf andere Lehrmethoden einzuführen scheitert jedoch schon im Ansatz an der negierenden und resignierten Haltung der Lehrer aber auch letztlich an der Schulpolitik selbst sowie auch an den Eltern, die selbst an den Anforderungen der Gesellschaft scheitern. Ein lesenswertes Buch, wenn man das übergroße Ego des Autoren ausblenden kann, denn es vermittelt beim Lesen das Gefühl, das er meint alles besser zu können, als die, die resigniert haben. Letztendlich bleibt es aber tatsächlich auch nur beim Versuch, denn als der Autor feststellt, dass er hier keine existenzielle Sicherheit finden kann, verabschiedet er sich von der Bühe und schmeißt das Handtuch.