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Produktbild: Herr Lehmann | Sven Regener
Produktbild: Herr Lehmann | Sven Regener

Herr Lehmann

Roman. Ausgezeichnet mit dem Corine - Internationaler Buchpreis, Kategorie Rolf Heyne Buchpreis 2002

(5 Bewertungen)15
Taschenbuch
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Der Wahlkreuzberger Lehmann ist noch keine dreißig, und er liebt sein ereignisloses Leben. Jahrelange Ausweichmanöver und heroische Trägheit haben ihn bisher erfolgreich vor den Ansprüchen seiner Umwelt verschont, bis das Jahr 1989 beginnt. Das Jahr der Wiedervereinigung stellt Herrn Lehmann auf eine harte Probe . . .

In seinem gefeierten Debüt heftet sich Regener an die Fersen seines charmanten Protagonisten, der eine ungewöhnliche Reise durch den Mikrokosmos des Berliner Stadtviertels antritt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
01. August 2003
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
288
Reihe
Die Herr-Lehmann-Reihe, 1
Autor/Autorin
Sven Regener
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
265 g
Größe (L/B/H)
186/116/26 mm
ISBN
9783442453306

Portrait

Sven Regener

Sven Regener, 1961 in Bremen geboren, lebt in Berlin und ist Gründer und Sänger der legendären Band Element of Crime. Sein Debütroman »Herr Lehmann« stand mehr als ein Jahr lang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Auch die Kinoverfilmung unter der Regie von Leander Haußmann und mit Christian Ulmen in der Hauptrolle war ein sensationeller Erfolg und wurde mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Für die Arbeit an dem Drehbuch erhielt Sven Regener später den Deutschen Drehbuchpreis.

Pressestimmen

"Die Dialoge entfalten einen sprühenden Witz, wie man ihn selten antrifft in einem deutschen Roman. Und er geht auch bei wiederholtem Lesen nicht verloren." Neue Zürcher Zeitung

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Von H. Seewald am 20.05.2011

Kein geistiger Frührentner

Herr Lehmann philosophiert über den Lebensinhalt und hat den Hang, Wörter immer mal wieder auf ihre Semantik hin abzuklopfen. Das zumindest sind schon mal geistige Regungen, welche die von Iris Radisch (Literaturjournalistin) vorgenommene Etikettierung von Herrn Lehmann als geistigen Frührentner fragwürdig erscheinen lassen. Zwar wünscht man Herrn Lehmann, dass er mal rauskommt aus seinem Trott von Arbeit in der Kneipe und anschließenden Kneipenbesuchen, doch entgeht er andererseits immerhin einer Lebenslüge, mit der zum Beispiel sein bester Freund Karl auf drastische Weise konfrontiert wird, der wie Herr Lehmann als Kellner arbeitet, sich aber zum Künstler berufen glaubt und über sein vermeintliches Künstlertum definiert. Als Karl seinen Irrtum erkennt, implodiert sein Selbstverständnis, seine Identität, Karl erleidet einen psychotischen Nervenzusammenbruch. Ob Herr Lehmann aus seinem Alltagstrott herausfindet, Urlaub in Bali mit seiner Kollegin Heide oder in Polen macht, oder was ganz anderes anfangen wird, bleibt offen.
Von Polar am 16.06.2008

Berlin Berlin

Berlin Ende der Achtziger. Die Mauer steht noch. Kreuzberg ist noch die Hoffnung all jener, die aus der Bundesrepublik auf die Insel geflüchtet sind. In der Vielzahl Suchender, Gestrandeter, Salonrevolutionäre gibt es den Herrn Lehmann, der sich Ansprüchen gerne entzieht und dafür lieber jedem die Welt erklärt. Es ist ein Kneipenleben. Sei es beruflich als Bierzapfer oder vor der Theke als Gast. Doch es ist nicht das Leben eines Alkoholikers, vielmehr das eines Menschen, der von sich behaupten würde, dass er mehr zum Leben nicht braucht. Familie ist etwas, das zu Besuch kommt, Zukunft etwas, für das man erst einmal richtig ausschlafen muss. Der Trott bestimmt den Tag von Herrn Lehmann und seinen Freunden. Wäre da nicht die Liebe. Ein Konstrukt, das vielen mittelmäßigen Romanen zu Grunde liegt. Sie stiftet Verwirrung, sie stellt Fragen, denen man lieber aus dem Weg geht, sie fordert einen heraus. Sven Regener entgeht dem allen durch seinen wunderbaren tragikkomischen Ton. Nicht nur dass seine scheinbaren Verlierer einem ans Herz wachsen, er spiegelt das Berlin der Mauer kurz vor ihrem Fall. Menschen, die mit sich selbst beschäftigt sind, die von den Ereignissen überrollt werden. Mitten drin Herr Lehmann. Unbeholfen scheint die Trägheit seine herausragende Charaktereigenschaft zu sein. Und trotzdem besitzt er seine Sehnsüchte, seine Träume, seine Verletzungen. Der Leser fühlt sich gleich mit ihm verwandt. Nur ein Herr Lehmann kann mitten in der Nacht von einem Hund aufgehalten werden. Die einzige Möglichkeit, ihm zu entgehen, darin bestehen, den Hund betrunken zu machen. Es sind aberwitzige Szenen, durch die Herr Lehmann stolpert. Sven Regener hat ihn mit trockenem Humor ausgestattet. Die beste Erfindung dabei ist, dass Herr Lehmann für alle einfach nur Herr Lehmann ist.
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