Dieser Band steht im Zeichen der kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte der Universität Wien im 19. und 20. Jahrhundert. Neben Nobelpreisträger Eric Kandel, der über die Kontakte zwischen Juden und Christen im Wien der Jahrhundertwende schreibt, sind weitere hochkarätige Nationalsozialismus-ForscherInnen vertreten, etwa der deutsche Historiker Götz Aly. Die Beiträge spannen den Bogen von Forschungen zu Gewalt und Antisemitismus an der Universität Wien seit der Badeni-Krise 1897 über die Situation jüdischer WissenschafterInnen an der Universität Wien vom Kaiserreich bis nach 1945 bis hin zu der Rolle, die einzelne Fakultäten wie die Rechtswissenschaftliche und die Philosophisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät gespielt haben.
Inhaltsverzeichnis
1;Title Page;3 2;Copyright;4 3;Table of Contents;5 4;Body;7 5;Rektor Heinz W. Engl: Eröffnungsrede zum Symposium Der lange Schatten des Antisemitismus. Kritische Auseinandersetzungen mit der Geschichte der Universität Wien im 19. und 20. Jahrhundert;7 6;Oliver Rathkolb: Danksagung anläßlich der Eröffnung des Symposions;11 7;Eric Kandel: The Productive Interaction of Christians and Jews that led to the Creation of Modernism in Vienna 1900;13 7.1;The Origins of Modernism;14 7.2;The Distinctive Features of Viennese Modernism;15 7.3;The Vienna School of Medicine and the Origins of Modernist Thought;17 7.4;Sigmund Freud;20 7.5;Arthur Schnitzler's Challenge to Freud;21 7.6;Gustav Klimt and the Liberation of Female Sexuality;23 7.7;The Zuckerkandl Salon;29 7.8;Bringing Psychology and Art Together;32 7.9;The Brain As a Creativity Machine;35 7.10;The Beholder's Share: Biology and Psychology;39 7.11;The Representation of Faces in the Brain;42 7.12;The Beholder's Share of Brain, Body, Movement, Empathy, and Theory of Mind;45 7.13;The Emergence of a Jewish Contribution to Painting in Vienna 1900;45 7.14;Gallerists, Patrons, and the Pleasures of Ownership;50 7.15;Jews, Christians, and the Emergence of Modernism in Perspective;52 7.16;Der Lange Schatten in Perspective;53 7.17;Notes and Sources;56 8;Götz Aly: Zur Soziologie des Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert;59 9;Oliver Rathkolb: Gewalt und Antisemitismus an der Universität Wien und die Badeni-Krise 1897. Davor und danach;69 9.1;Zusammenfassung;89 10;Mitchell G. Ash: Jüdische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Universität Wien von der Monarchie bis nach 1945. Stand der Forschung und offene Fragen;93 10.1;I. Fragestellungen;93 10.2;II. Grundsätzliches: Von wem ist hier die Rede?;94 10.3;III. In der späten Habsburgermonarchie;100 10.3.1;1. Die ersten Berufungen vor, während und nach dem liberalen Ära;100 10.3.2;2. Umstrittene Wissenschaftsstile die Billroth-Debatte und die Zeit danach;102 10.3.3;3. Um 1900 Mo
bilität und ihre Grenzen;103 10.4;IV. Nach 1918 Krise und Kontinuitäten;106 10.5;V. 1934/1938 Ein kleiner und der große Einschnitt;109 10.6;VI. Nach 1945 Verhinderte Rückkehr, ambivalente Rückkehrer;117 10.7;VII. Zum Schluss Offene Fragen;119 11;Thomas Maisel: Arthur Goldmann ein jüdischer Archivar im Dienst der Universität Wien (19051929);123 12;Birgit Nemec/Klaus Taschwer: Terror gegen Tandler. Kontext und Chronik der antisemitischen Attacken am I. Anatomischen Institut der Universität Wien, 1910 bis 1933;147 12.1;I. Einleitung;147 12.2;II. Soziografische Kontexte des universitären Antisemitismus nach 1918;150 12.3;III. Chronologie der Gewalt gegen das I. Anatomische Institut;157 12.4;IV. Epilog;170 13;Birgit Peter: Antiziganismus, Antislawismus und Antisemitismus als Karrierestrategie. Über einen theaterwissenschaftlichen Gründungsvater;173 13.1;Die Postulierung antislawischer Ressentiments und die Kanonisisierung sudetendeutscher und weichseldeutscher Eigenart;177 14;Ilse Reiter-Zatloukal: Antisemitismus und Juristenstand. Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät und Rechtspraxis vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Anschluss 1938;183 14.1;I. Die Wiener Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät;183 14.1.1;1. Habsburgermonarchie;183 14.1.2;2. Erste Republik und Austrofaschismus;190 14.2;II. Rechtspraxis;198 14.2.1;1. Rechtsanwaltschaft;198 14.2.2;2. Richterschaft;200 14.3;III. Ausblick;203 15;Friedrich Stadler: Antisemitismus an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien Am Beispiel von Moritz Schlick und seines Wiener Kreises;207 15.1;Vorbemerkungen;207 15.2;Moritz Schlick und die Universität Wien Antisemitismus mit und ohne Judentum;209 15.3;Zur geistig-politischen Situation an der Wiener Universität;215 15.4;Zur Stellung der wissenschaftsorientierten Philosophie;217 15.5;Zur politischen Lage der Wiener Universität in der Ersten Republik;221 15.6;Hans Hahn und die Vereinigung sozialistischer Hochschullehrer;222 15.7;Die Universität im Üb
ergang zum Ständestaat;224 15.8;Zur Berufung von Moritz Schlick im Jahre 1922;225 15.9;Der gescheiterte Habilitationsversuch von Edgar Zilsel 1923/24;227 15.10;Die Ernennungen von Hans Eibl und Viktor Kraft im Jahre 1924;228 15.11;Die Lehrkanzelbesetzung nach Heinrich Gomperz im Jahre 1934;230 15.12;Die Lehrkanzelbesetzung nach Moritz Schlick im Jahre 1937 und der Abschied Karl Mengers;232 15.13;Entlassung Friedrich Waismanns;234 16;Andreas Stadler: Warum die Antisemitismus-Forschung noch auf lange Zeit wichtig bleiben wird;239 17;Linda Erker: Hochschulen im Austrofaschismus und in der NS-Zeit. Ein kooperatives Lehrprojekt der Österreichischen HochschülerInnenschaft;245 18;Anhang;251 19;Kommentar zu Anhang 1 und 2;253 20;Anhang 1;257 21;Anhang 2;275 22;Autor/innen;317