Angesichts des Tauwetters in Nordirland gibt ein Roman wie Dillon Auskunft darüber, wie in sich verrannt die politischen Verhältnisse sich dort einmal darstellten, wie weit der Weg zu einer gemeinsamen Regierung war. Brian Moore erzählt jedoch auch davon, wie leicht einer ins Zentrum eines Anschlags geraten kann, obwohl er selbst unpolitisch ist. Egal wie unparteiisch einer sich auch in seiner Nische einrichtet, er bleibt Teil des großen Ganzen. Dillon wird mißbraucht, erpreßt und das Gefühl der Ohnmacht, das ihn dabei befällt, prägt auch die Zeit danach. Er ist nicht derselbe Mann, der er einmal zu sein glaubte. Seine Frau Moira hingen wächst über sich hinaus und führt ihm vor Augen, was er nicht vermag. Das tragische Ende ist unausweichlich. Irgendwann wird dieser Abschnitt nordirischer Geschichte in den Schulbüchern landen. Gut, daß es Autoren wie Brian Moore gab, die dem Wahnsinn ein Gesicht liehen.