Nick McDonell ist erst 18 Jahre alt und wird trotzdem schon als neuer Star am Literatenhimmel gefeiert. Im Laufe der Woche erscheint sein Debütroman "Zwölf". Grund genug, sich etwas näher mit ihm zu beschäftigen.
Aufgrund der kurzen Kapitel und knapp gehaltenen Satzstruktur schafft es McDonell den Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Auf den ersten Blick eine gelungene Sache, die aber schon bald erkennen lässt, dass dies nur zur Vertuschung einer oft mehr als zweifelhaften Story dient. Sofort suspekt erscheint, dass die Hauptperson zwar ein Dealer ist, aber ansonsten in keinster Weise das Klichee erfüllt, so zieht White Mike ein Milch-Shake jeglichem Drogenkomsum vor. Daneben dominiert das Thema Sex. Dieser, oder besser dieser nicht vorhandene, reißt die Akteure dieses Stückes zu ungeahnten Aktionen hin. So werden Drogen und natürlich auch Drogen-Partys nur durch Sex möglich, dreht sich das gesamte Leben und den erotischsten Körper. Wenn der nicht gegeben ist, wird auch schon mal gerne zum Messer gegriffen. Dazwischen werden dann noch Freunde erschossen, Prügeleien ausgetragen oder mit dem unheimlichen Penner im Park über den Sinn des Lebens philosophiert.
Nick McDonells Debütroman basiert auf einer außergewöhnlichen Idee. Leider wir diese nicht gut genug umgesetzt. So wirkt der Schluß völlig unpassend, nur dem Ziel zugedacht, den Leser zu schocken. Wer einen Einblick in eine Gedankenwelt eines Teenagers haben möchte, sollte sich dieses Buch zulegen. Eine meisterhafte Veröffentlichung jedoch wird hier vergebens gesucht.