Dieser Band beschreibt den aktuellen Stand der Beschwerdenvalidierung, die suboptimales Testverhalten bei neuropsychologischen Begutachtungen aufdecken kann.
Suboptimales Testverhalten, das unterschiedlichen Ursachen entspringen kann, ist als eine der größten Gefahrenquellen für die Validität neuropsychologischer Testdaten zu benennen und tritt insbesondere in gutachterlichen Kontexten auf. Mit der zunehmenden Anerkennung neuropsychologischer Sachverständiger in zivil-, sozial- und strafrechtlichen Kontexten ist auch die Frage der Unterscheidung von gültigen und ungültigen Testprofilen wichtiger geworden. Die Auseinandersetzung mit dieser Problematik hat dazu geführt, dass sich Neuropsychologen mehr als alle anderen Berufsgruppen in den vergangenen 20 Jahren mit Fragen der Simulation, Aggravation und anderer Kontexte negativer Antwortverzerrungen beschäftigt und ein breites Methodenrepertoire zur Diagnostik der Beschwerdenvalidität entwickelt haben. Der vorliegende Band liefert erstmalig im deutschen Sprachraum einen geschlossenen Überblick über Zielsetzung, theoretischen Hintergrund, Methodik und konzeptionelle Probleme der Beschwerdevalidierung. Er wendet sich vorwiegend an gutachterlich tätige Psychologen und Mediziner, kann aber auch für andere klinisch-diagnostisch arbeitende Psychologen sowie für Auftraggeber psychologischer Gutachten von Interesse sein.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhaltsverzeichnis/Einleitung;7 2;1Beschreibung;13 2.1;1.1 Typische Fallkonstellationen und Fragestellungen;13 2.2;1.2 Bezeichnung und Definition;14 2.3;1.3 Prävalenz- und andere Schätzungen zum Auftreten negativer Antwortverzerrungen;15 3;2 Erscheinungsformen und Auftretenskontexte von Antwortverzerrungen;23 4;3 Wissenschaftliche Konzepte und Modelle zur Vortäuschung von Gesundheitsstörungen;26 4.1;3.1 Simulation und das DSM;26 4.2;3.2 Differenzierung zwischen Simulation, somatoformen und artifiziellen Störungen;27 4.3;3.3 Erklärungsmodelle fur simulatives Verhalten;29 4.4;3.4 Konstrukte im Rahmen der Beschwerdenvalidierung;30 5;4Diagnostik der Beschwerdenvalidität;33 5.1;4.1 Diagnostische Grundansätze für die Beschwerdenvalidierung;33 5.2;4.2 Die Slick-Kriterien;39 5.3;4.3 Methodenuberblick;41 5.4;4.4 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse;62 5.5;4.5 Vorschläge zur Darstellung im Gutachten;64 6;5Besonderheiten neuropsychologischer Diagnostik im gutachtlichen Kontext;67 6.1;5.1Die Rolle des sachverständigen Gutachters;67 6.2;5.2 Die rechtliche Notwendigkeit der Überprüfung simulativer Tendenzen;69 6.3;5.3Transparenz und Testschutz;69 6.4;5.4Coaching und Coaching-Forschung;71 6.5;5.5Ethische Aspekte;73 6.6;5.6Die Kontroverse um die Beschwerdenvalidierung;75 7;6 Spezielle Themen von Relevanz fur die Beschwerdenvalidierung;77 7.1;6.1 Beschwerdenvalidierung im Kindesalter;77 7.2;6.2 Falsch-positive Testergebnisse;78 7.3;6.3 Versuche zur Reduzierung falsch-positiver Testergebnisse;84 7.4;6.4 Positive Testergebnisse bei psychischen Störungen;86 8;7 Empfehlungen fur eine verantwortungsbewusste und effektive Diagnostik der Beschwerdenvalidität;87 9;8Fallbeispiele;91 9.1;8.1 Geltend gemachte schwere kognitive Störungen im Rahmen einer Alzheimer- Demenz;91 9.2;8.2 Geltend gemachte kognitive Störungen nach leichtem Schädel-Hirn-Trauma;94 10;9Weiterführende Literatur;96 11;10 Literatur;96 12;11 Anhang;108 12.1;Glossar;109