Mit seinem epochalen Werk »Idee und Grundriß einer nicht-Aristotelischen Logik« (1959) legte Gotthard Günther (1900-1984) den Grundstein für eine radikal neue Form der philosophischen Betrachtung der ontologischen Einheit des Universums, deren Richtigkeit heute (auch unabhängig von Günther und in der Regel auf ungleich niedrigerem Niveau) von den Wissenschaften bestätigt wird (so z. B. in der Chaos-Forschung). Gegen die klassische (aristotelische) Logik, die nur zweiwertige Entscheidungen für verbindlich hält (eine Behauptung ist entweder wahr oder falsch), zeigt Günther auf, daß die - mathematisch widerspruchsfrei formulierbare - mehrwertige Logik auch auf dem Gebiet der Ontologie, d. i. der Erfassung der Grundstrukturen des natürlichen Universums und des gesellschaftlichen Dialogs zwischen dem Ich und dem Du, Erkenntnismöglichkeiten eröffnet, die das Limit des klassischen Denkens rational überwinden.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhaltsverzeichnis;7 2;Vorwort zur ersten Auflage;11 3;Aus dem Vorwort zur zweiten Auflage;22 4;Vorwort zur dritten Auflage;28 5;IDEE UND GRUNDRISS EINER NICHT-ARISTOTELISCHEN LOGIK;31 5.1;Einleitung;33 5.1.1;1. Der gegenwärtige Stand der Logik und die Identitätsthese;33 5.1.2;2. Formale Logik, Ontologie und das Problem des Nichts;43 5.1.3;3. Der Zusammenbruch der klassischen Metaphysik;57 5.1.4;4. Der Begriff und das existentielle Ich;70 5.2;I. Kapitel: Das logische Problem des Du;89 5.2.1;1. Der Subjektmythus im Problem der Zweiwertigkeit;89 5.2.2;2. Das "unendliche" Subjekt und die Idee des Du;99 5.2.3;3. Das doppelte Subjektsein als Motiv eines dreiwertigen Formalismus;114 5.2.4;4. Subjektives Subjekt und objektives Subjekt als logische Werte;123 5.2.5;5. Der metaphysische Selbstwiderspruch des Denkens;137 5.3;II. Kapitel: Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten (Ontologische Interpretation) ;157 5.3.1;1. Seinsthematik und Reflexionsüberschuß;157 5.3.2;2. Logische Existenz und Intuitionismus;170 5.3.3;3. Sein, Formalismus und Implikation;181 5.3.4;4. Der prinzipielle Fehler des transzendentalen Idealismus;194 5.4;III. Kapitel: Reflexion und Quantifikation (Kalkültheoretische Deutung des Tertium non datur) ;213 5.4.1;1. Das klassische Reflektieren auf die Reflexion;213 5.4.2;2. Der doppelte Gegenstand des Reflektierens;227 5.4.3;3. Zeit und Begriff;244 5.5;IV. Kapitel: Der Satz vom transzendentalen Grunde in der einfachen Reflexion;261 5.5.1;1. Der Grund als thematisches Motiv des Denkens;261 5.5.2;2. "Aristotelisches" und "kontra-Aristotelisches" Reflektieren;273 5.5.3;3. Der Grund als "Vermittlung" und absolute Reflexionsgrenze;288 5.5.4;4. Der Doppelsinn des Grundes als Selbstwiderspruch der Reflexion;303 5.5.5;5. Der Grund im irreflexiven Sein und im reflexiven Nicht-sein;314 5.6;V. Kapitel: Der Übergang zur doppelten Reflexion;331 5.6.1;1. Die "Aristotelische" Abschnürung der Reflexionsthematik;331 5.6.2;2. Die konjunktive und die disjunktive Reflexion;344 5
.6.3;3. Die logische Trinität von Ich - Du - Es;359 5.7;VI. Kapitel: Die Grenzsituation der klassischen Logik;375 5.7.1;1. Vermittlung und Reflexionsidentität;375 5.7.2;2. Vermittlung und "kontra-Aristotelische" Wahrheit;388 5.7.3;3. Vermittelte Reflexion und Negation;406 5.8;Anmerkungen;421 5.9;Bibliographie;439 5.10;Namenverzeichnis;445 6;Anhang 1: Das Phänomen der Orthogonalität;449 7;Anhang 2: Die Metamorphose der Zahl;461