Mehr als 40. 000 Kinder mussten von den Jugendämtern im Jahr 2012 in Obhut genommen werden, da sie in ihrer Familie akut gefährdenden Situationen ? zumeist körperlichen, seelischen und sexuellen Misshandlungen sowie Verwahrlosung ? ausgesetzt waren. Häufig erlitten sie massive Traumatisierungen. Die Lebensperspektive von Kindern, die nicht in ihre Ursprungsfamilie zurückkehren können, ist nicht selbstverständlich gesichert und bedarf einer gesonderten Hilfe und Unterstützung: Sie können einen Neuanfang in Pflegefamilien finden. Wie kann eine solche Pflegekindschaft gelingen? Die vorliegenden Beiträge aus Theorie und Praxis des Familienrechts, der Psychologie, der Sozialarbeit und der Erziehungswissenschaft zeigen, dass sich eine gezielte Vermittlung, eine qualifizierte Begleitung und Unterstützung der Pflegefamilie sowie eine am Kind orientierte Haltung und Vorgehensweise aller Beteiligten immer wieder erkennbar bewährt. Das Buch dokumentiert, wie wichtig die Mitwirkung und das Engagement von Pflegeeltern und allen anderen Beteiligten sind, um die Integration von Kindern in neue Familienbeziehungen erfolgreich zu gestalten. Mit Beiträgen von Mériem Diouani-Streek, Heinzjürgen Ertmer, Michael Greiwe, Stefan Heilmann, Peter Hoffmann, August Huber, Christine Köckeritz, Katrin Lack, Christoph Malter, Ludwig Salgo, Annette Tenhumberg, Barbara Veit, Arnim Westermann, Gisela Zenz.
Inhaltsverzeichnis
1;Michael Greiwe: Vorwort.;8 2;Heike Schmid-Obkirchner: Grußwort;12 3;Michael Greiwe: 20 Jahre Stiftung zum Wohl des Pflegekindes Themen und Entwicklungen;18 4;Mériem Diouani-Streek: Statistische Daten zur Vollzeitpflege: Entwicklungen zwischen1991 und 2011.;24 5;Stefan Heilmann: Der Umgang des Pflegekindes mit seinen leiblichen Eltern ein Beitrag aus Sicht des Familiengerichts;38 6;Christine Köckeritz: Wie Pflegekindschaft gelingen kann: entwicklungspsychologischeund sozialpädagogische Aspekte.;56 7;Heinzjürgen Ertmer: Was ist von allen Beteiligten zu tun, um ein gelingendesPflegeverhältnis zu erreichen?;90 8;August Huber: Bindungsentwicklung aus der Sicht pädagogischerAlltagspraxis in der Pflege-/Adoptivfamilie .;112 9;Annette Tenhumberg: Was kann Beratung zum Gelingen von Pflegekindschaftbeitragen?;124 10;Christoph Malter: Gelingende Familienpflege aus der Sicht junger Erwachsenerdes Therapeutischen Programms für Pflegekinder (TPP) derArbeitsgemeinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP);136 11;Mériem Diouani-Streek: Möglichkeiten, Grenzen und Weiterentwicklungsbedarfe derKontinuitätssicherung für gefährdete Kinder in Deutschland;146 12;Ludwig Salgo: Aus Fehlern lernen Stellungnahme für den SonderausschussZum Tode des Mädchens Chantal;180 13;Arnim Westermann: Warum kamen Chantal und Ashley in eine so schreckliche Familie?;198 14;Gisela Zenz: Lernen vom Erfolg Konsequenzen für Politik und Praxis;202 15;Ludwig Salgo/Gisela Zenz: Rechts- und sozialpolitische Forderungen zur Umsetzungkontinuitätssichernder Strukturen und Verfahren im Pflegekinderwesen;206 16;Ludwig Salgo/Barbara Veit/Gisela Zenz: Reformbedarf im Bereich der Dauerpflege;210 17;Anhang;214