Was hat das schiitische Passionsspiel mit Brechts Theater zu tun? Welche Gedichte verdankt Goethe dem Koran? Wie h ngt Ibn Arabis Theologie des Seufzens mit dem "Ach!" der Alkmene zusammen? Und warum identifizierte sich der iranische Dichter Hedayat mit dem Prager Juden Kafka? Navid Kermani l sst auf faszinierende Weise die vertrauten Grenzen zwischen Orient und Okzident verschwinden. Selten zuvor ist so elegant - und politisch so aktuell - demonstriert worden, was Weltliteratur ist."Wer sich selbst und andere kennt, Wird auch hier erkennen: Orient und Okzident, Sind nicht mehr zu trennen." Navid Kermani nimmt Goethes ber hmten Vers beim Wort. Er liest den Koran als poetischen Text, ffnet die stliche Literatur f r westliche Leser, entdeckt die mystische Dimension in den Werken Goethes und Kleists und erschlie t die politische Bedeutung des Theaters von Shakespeare ber Lessing bis Brecht. Der Name Navid Kermani steht f r eine literarische Weltl ufigkeit, die ihre Gegner kennt: Das sind alle, die Religionen und Kulturen mit Gewalt voneinander abschotten, sie gegeneinander ausspielen wollen. Die pers nliche Aneignung der Klassiker verleiht seinen Texten jene aktuelle Brisanz, die Weltliteratur noch dort ausmacht, wo sie von den privatesten Gef hlen erz hlt. Denn um Liebe geht es Zwischen Koran und Kafka selbstverst ndlich auch.
Inhaltsverzeichnis
In eigenerSache
1. Folgt nicht den Dichtern!
Der Koran und die Poesie
2. Der Aufstand gegen Gott
Attar und das Leiden
3. Welt ohne Gott
Shakespeare und der Mensch
4. Die heroische Schwä che
Lessing und der Terror
5. Gott-Atmen
Goethe und die Religion
6. Schmutz meiner Seele
Kleist und die Liebe
7. Die Wahrheit des Theaters
Das schiitische Passionsspiel und die Verfremdung
8. Befreit Bayreuth!
Wagner und die Einfü hlung
9. Nachmittag Schwimmschule
Kafka und Deutschland
10. Der Auftrag der Literatur
Hedayat und Kafka
11. Nach Europa
Zweig und die Grenzen
12. Apologie des Glasperlenspiels
Hesse und der Untergang
13. Gewalt des Mitleids
Arendt und die Revolution
14. Kampf gegen Windmü hlen
Mosebach und der Roman
15. Ein Gott, eine Frau, ein Kä se
Golschiri und die Freundschaft
ANHANG
Zum 65. Jahrestag der Verkü ndung des Grundgesetzes
Rede vor dem Deutschen Bundestag am 23. Mai 2014
Anmerkungen
Textnachweise