Da das Thema rund um den 1. Weltkrieg, durch Erzählungen und Familiengeschichten einem im Grunde noch etwas näher ist und es bislang nur wenige gute Romane aus dieser Zeitepoche gibt, freute ich mich sehr über dieses Buch von Roth, zudem hatte ich vor einiger Zeit schon mal ein anderes Buch der Autorin gelesen (Als wir unsterblich waren) und fand dies sehr schön.
Der Beginn des Ersten Weltkriegs ist nun Jahr 100 Jahre her. Ein Grund für viele Bücher, die in dieser Zeit spielen. Chralotte Roth schildert anschaulich den Kontrast zwischen den sorgenlosen Vorkriegsjahren und dem danach folgenden Grauen und trifft die unterschiedlichen Stimmungen und Atmosphären der Jahre 1913 bis 1920 meiner Meinung nach hervorragend.
Und Sie schafft auch gut den Wechsel zwischen den Erzählungen von damals von Urgroßmutter Alberta und der heutigen Zeit in der Jennifer lebt.
Ihre Figuren entwickeln sich entsprechend und dies immer wieder auf eine Art und Weise, die für mich als Leser unerwartet und überraschend kommt. Auch die Handlung ist nicht vorhersehbar, man denkt, man weiß, was als nächstes passiert und dann kommt es doch ganz anders. Für einen aktuellen Roman der auch historisches beinhaltet, der an gewisse Eckdaten gebunden ist, ganz erstaunlich und meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Aber natürlich sprechen auch noch andere, wichtige Argumente für die Lektüre dieses Buches: zum Beispiel die Figuren, die einen guten Tiefgang haben und von denen ich einige schnell in mein Herz geschlossen habe - auch wenn sie teilweise Nebenrollen innehatten. Außerdem gelingt es der Handlung immer wieder, mich zu überraschen - eine Tatsache, die mich richtiggehend mit der Geschichte hat mitfiebern lassen. Und so war ich am Ende ein wenig traurig, dass ich die Figuren und ihre Erlebnisse nun hinter mir lassen muss te.....