Fritz Wölcken (1903-1992). Geboren in Tientsin, absolvierte Wölcken zunächst eine Buchhändlerlehre in Göttingen und Dessau, studierte dann Anglistik, Germanistik und Philosophie, promovierte bei Friedrich Gundolf, dem »Theoretiker« des George-Kreises, und beschäftigte sich zunächst schwerpunktmäßig mit Shakespeare. Zunächst Schul-, dann Hochschullehrer u. a. in Edinburgh und Aberdeen. Keine Uni-Karriere während des »Dritten Reiches«, stattdessen Verlagsbuchhändler bei Langen-Müller und, gleich nach Kriegsdienst und Gefangenschaft, bei Paul List. Ab 1947 Anglist an der Uni München, die ihn zum 60 Geburtstag mit einer Festschrift ehrte. Neben der Literaturwissenschaft auch Publikationen zu hochschulpolitischen Themen, u. a. für DIE ZEIT.
»Der literarische Mord« erschien 1953 im Nest-Verlag, Nürnberg. Dort verlegte Karl Anders in den Jahren direkt nach dem Zweiten Weltkrieg die alten und neuen Klassiker der angelsächsischen Kriminalliteratur: Raymond Chandler, Eric Ambler, Dashiell Hammett, Howard Browne, Rex Stout et al. Wölcken flankierte das Programm der Krähen-Bücher des Nest-Verlages theoretisch.