Greer ist Locationscout und auf der Suche nach einem authentischen, idyllischen Küstenstädtchen. Mit Cypress Key kann sie endlich den hohen Anforderungen Hollywoods entsprechen. Mitten in der Planung für die Ankunft der Filmcrew kommt es zu ersten Unwägbarkeiten mit dem Bürgermeister der Stadt. Eb Thibadeaux setzt sich für seine Gemeinde und vor allem für das alte Kasino vor Ort ein. Greer versucht alles, um an ihn heranzukommen und fühlt sich schon bald zu ihm hingezogen.
Die US-amerikanische Autorin Mary Kay Andrews hat schon einige kurzweilige Liebesgeschichte geschrieben und "Kein Sommer ohne Liebe" ist eine davon. Leider musste ich feststellen, dass zumindest dieses Buch keine überzeugende Liebesgeschichte bereithält.
Ich habe keine tiefgreifende Charakterstudie erwartet, sondern einen netten, unterhaltsamen und kurzweiligen Liebesroman. Dieser Wunsch wurde mir jedoch verwehrt.
Charaktere
Greer ist in den Dreißigern und sehr erfolgreich in ihrem Beruf als Locationscout in Hollywoord. Kein Schauplatz, den sie nicht herbeizaubern kann und keine Arbeit, die ihr zu viel wäre. Ihre Liebe zum Film ist eine der wenigen Dinge, die mir authentisch erschienen. Gefangen in einem Job, der ihr zwar Spaß macht, aber auch so einiges abverlangt, wirkt sie etwas verloren. Nach außen hin zeigt sich eine taffe Frau, aber in persönlichen Konversationen kann sie schnell verzweifelt und unsicher werden. Ihr Charakter war mir zu sprunghaft und oft unverständlich.
Eb ist der allseits bekannte und beliebte Bürgermeister der Stadt. Er ist zudem Motel- und Supermarktbesitzer, Eigentümer einer eigenen kleinen Werft, Immobilienmakler und Bauingenieur. Eb kann alles, sogar bisweilen sympathisch wirken. Dem ist leider nicht immer so. Sein unstetes Verhalten ließ mich manches Mal den Kopf schütteln.
Neben den beiden Personen, gab es noch so einige Nebencharaktere, die vorkommen sollten: Ginny (Ebs super liebe Tante), Allie (Ebs junge und manchmal etwas unbedarfte Nichte), CeeJay (Greers beste Freundin), Bryce (Filmproduzent der besonders "angenehmen" Sorte), Kregg (Rapper, Hauptdarsteller im Film, sehr von sich überzeugt), Clint (Greers lange verschollener Vater), Jared (Ebs Bruder, Allies Vater und eine Plage für alle)
Wie diese lange Liste schon vermuten lässt, wimmelt es in diesem Buch von Nebensträngen in der Geschichte. Das wirkt unruhig und sorgt dafür, dass der Hauptgeschichte wenig Zeit eingeräumt wird. Es gibt Abschnitte im Buch, wo man Liebe vergeblich sucht.
Zum Ende hin geht alles wahnsinnig schnell, was wiederum noch unglaubwürdiger wirkt, als schon der Rest dieser Story.
Fazit
Leider keine sehr angenehme Liebesgeschichte. Die Romantik bleibt lange auf der Strecke, die Figuren sind überzeichnet oder einfach kaum als liebenswürdig zu bezeichnen. Einzig die Kulisse ist charmant gewählt.