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Produktbild: Die schwedischen Gummistiefel | Henning Mankell
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Die schwedischen Gummistiefel

Roman

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Seit Fredrik Welin als Chirurg ein Kunstfehler unterlief, lebt er allein auf einer einsamen Insel in Schweden. Ihm ist nach dem Brand seines Hauses so gut wie nichts geblieben. Nur wenige Menschen, die ihm nahestehen: Jansson, der pensionierte Postbote, die Journalistin Lisa Modin, in die er sich verliebt, und seine Tochter Louise, die schwanger ist und in Paris lebt. Als sie wegen eines Diebstahls in Untersuchungshaft gerät, ruft sie ihn zu Hilfe. Während er in Paris über ihre Freilassung verhandelt, erfährt er, dass auf den Schären schon wieder ein Haus in Flammen steht. Mankells letzter Roman, der Nachfolger des Bestsellers Die italienischen Schuhe , ist ein sehr persönliches Buch und beschwört die Möglichkeit menschlicher Nähe angesichts von Einsamkeit, Alter und Tod.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
22. August 2016
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
474
Autor/Autorin
Henning Mankell
Übersetzung
Verena Reichel
Verlag/Hersteller
Originalsprache
schwedisch
Produktart
gebunden
Gewicht
580 g
Größe (L/B/H)
211/133/35 mm
Sonstiges
Lesebändchen
ISBN
9783552057951

Portrait

Henning Mankell

Henning Mankell (1948 - 2015) lebte als Schriftsteller und Theaterregisseur in Schweden und Maputo (Mosambik). Seine Romane um Kommissar Wallander sind internationale Bestseller. Zuletzt erschienen bei Zsolnay Treibsand (Was es heißt, ein Mensch zu sein, 2015), die Neuausgabe von Die italienischen Schuhe (Roman, 2016), Die schwedischen Gummistiefel (Roman, 2016) und die frühen Romane Der Sandmaler (2017), Der Sprengmeister (2018) und Der Verrückte (2021).

Pressestimmen

"Ein starker Roman. . . . Henning Mankell hat mit 'Die schwedischen Gummistiefel' jedenfalls ein tiefbewegendes Buch über das Altern, die Einsamkeit und das Menschsein geschrieben." Matthias Hannemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. 09. 16

"Dieser Roman gehört wohl zum Feinsten dieses Leseherbsts: vielschichtige Personenbilder, eine durchaus spannende Handlung und profunde Einsichten, was im Leben wichtig sein könnte. Mankell erzählt die Geschichte schwieriger, einsamer Menschen vor dem Hintergrund einer zunehmend verlassenen Landschaft." Doris Kraus, Die Presse, 17. 09. 16

"Der Roman entwirft ein bewegendes Porträt eines älteren Mannes und entführt uns in die Abgründe der menschlichen Seele. Mankell erzählt eine spannende und zugleich philosophische Geschichte von geradezu existentialistischem Ausmaß." Frank Dietschreit, rbb Kulturradio, 31. 08. 16

"Eine tiefgründige, philosophische Auseinandersetzung mit den existentiellen Themen von Alter, Sterben und Tod und mit der Frage, was letztendlich ein Leben lebenswert macht." Luzia Stettler, srf2 Kultur, 25. 08. 16

"Das alles ist in diesem ganz eigenen, bedächtigen Mankell-Sound erzählt. Unspektakulär, aber so, dass man nicht lassen kann von diesem Roman und sich über jede geraubte Stunde freut, die man ihm widmen kann und traurig wird, wenn er aus ist. Dann muss man, um sich zu trösten, vielleicht den Vorgänger 'Die italienischen Schuhe' noch einmal lesen!", Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 23. 08. 16

"Ein stilles, ein nachdenkliches und stellenweise zutiefst anrührendes Werk über die Maläste des Altwerdens und die Angst des Menschen vor dem unausweichlichen Ende des Lebens." Petra Pluwatsch, Frankfurter Rundschau, 22. 08. 2016

"Meisterlich schlackenlos und zupackend schreibt Henning Mankell, nichts ist überflüssig. Grandios übersetzte wie immer Verena Reichel. . . . Henning Mankell schafft aus präzise beobachteten Momenten einer Vergangenheit und Gegenwart das vielfarbige Porträtpuzzle eines Mannes und seiner Lebenszeit. Gekonnt knüpft er einen rätselhaften Knoten nach dem anderen, legt geheimnisvolle Spuren und Bilder aus. Spannend und abwechslungsreich ist die Lektüre bis zum Schluss. . . . Was für ein großer letzter Roman von Henning Mankell!", Kirsten Martins, BR2 Kulturwelt, 22. 08. 16

"Der Roman lässt nichts an Dramatik zu wünschen übrig. Mankell entpuppte sich in seinem Erzählen als Verfechter eines nackten, bedingungslosen Nihilismus. Diese knallharte Position akzeptiert man als Leser ebenso staunend wie respektvoll." Ulf Heise, MDR Kultur, 22. 08. 16

"Eine Art Endzeitroman, ein Rechenschaftsbericht. Vielleicht auch so etwas wie ein Testament. Peter Urban Halle, Deutschlandradio, 22. 08. 16

"Eine dramatische Geschichte. . . . Der Roman ist geprägt von tiefen, schonungslosen Einblicken in die menschliche Seele, immer gepaart mit dieser tröstlichen Erkenntnis, dass Veränderung immer, egal wie alt man ist, im Rahmen bestimmter Grenzen möglich ist. . . . Eine Art Memento Mori." Rosemarie Tuchelt, HR2 Kultur, 21. 08. 16

"Es hat etwas Beruhigendes, Tröstendes. Und etwas sehr Schönes, wegen Mankells liebevollen Beschreibungen der Schären." Peter Pisa, Kurier, 20. 08. 16

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Von janaka am 21.10.2016

Eine bewegende und melancholische Geschichte übers Altwerden, über das Vergängli

Eine bewegende und melancholische Geschichte übers Altwerden, über das Vergängliche und über den Tod *Inhalt* Mitten in der Nacht fängt das Haus vom 70jährigen Fredrik Welin an zu brennen, er kann sich gerade noch vor den Flammen retten. Nun steht er vor seinem abgebrannten Haus, mit zwei linke Gummistiefel und den Klamotten, die er am Leib trägt. Sonst ist alles verbrannt, Kleidung, Papiere, Erinnerungsstücke usw. Zum Glück kann er in dem Wohnwagen seiner Tochter erstmal unterkommen und macht sich Gedanken, ob sich ein Neuanfang in seinem Alter noch lohnt. *Meine Meinung* Die schwedischen Gummistiefel ist das letzte Buch von Henning Mankell. Als mich am 05.Oktober 2015 die Nachricht seines Todes erreichte, war ich unendlich traurig, einer der besten Autoren der Gegenwart und einer meiner Lieblingsschriftsteller hat uns verlassen. Umso mehr freue ich mich, sein letztes Buch lesen zu dürfen. Dieser Roman baut sich auf Die italienischen Schuhe aus dem Jahr 2006 auf. Und es ist genau wie der Vorgängerband kein Buch zum Schnelldurchlesen, ich habe die einzelnen Worte, die atmosphärischen Beschreibungen der Schären, der Einsamkeit und der Lebensweise von Welin genossen. Zitat S. 74 Das Altern war ein Nebel, der still übers Meer herangezogen kam. Ich finde dieses Zitat einfach wunderbar, es drückt meine Gefühle über das Gelesene richtig gut aus. Das Buch ist sehr melancholisch, es dreht sich um das Altwerden, um die Einsamkeit und um den Tod aber auch um einen Neuanfang, der sich immer lohnt, egal, wie alt man ist. Der Titel Die schwedischen Gummistiefel hat einen direkten Bezug zur Geschichte, nach dem Feuer bleiben Fredrik nur noch zwei linke Gummistiefel und die Bestellung nach neuen Made in Sweden ist die ganze Zeit präsent. Mit Welin hat der Autor einen Charakter erschaffen, der nicht nur sympathisch ist. Auf der einen Seite kann man mit ihm mitfühlen und kann sein Verhalten nachvollziehen. Aber dann ist da immer noch die andere Seite, er ist seinen Mitmenschen gegenüber absolut nicht empathisch, in manchen Fällen bewegt er sich wie ein Elefant im Porzellanladen. Sogar seiner Tochter gegenüber benimmt er sich nicht, wie ein liebender Vater. Im Laufe des Buches nähern die beiden sich langsam an und man hofft, dass sich das Verhältnis der beiden stabilisiert. Und zum Abschluss des Buches noch einmal wunderbare Worte des Autors, die zum Nachdenken anregen: Seite 475 Mittlerweile war es spät im August. Bald würde der Herbst kommen. Aber die Dunkelheit schreckte mich nicht mehr. *Fazit* Ein wunderbares Buch mit Tiefgang, wer den Schreibstil des Autors mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen. In meinem Herzen und in seinen Büchern wird Henning Mankell weiterleben.
Von Winfried Stanzick am 23.08.2016

Ein berührendes und unter die Haut gehendes literarisches Vermächt

Im Jahr 2007 veröffentlichte der mittlerweile verstorbene schwedische Schriftsteller Henning Mankell ein nachdenkliches, stellenweise schwermütiges, aber absolut ehrliches Buch mit dem Titel "Die italienischen Schuhe" und zeigte mit ihm und anderen, die in diesem Zeitraum nach dem endgültigen Abschluss seiner Wallander-Reihe erschienen sind, dass er viel mehr kann als engagierte Krimis zu schreiben und als einer der besten Schriftsteller der letzten 25 Jahre in Erinnerung bleibt. Es war ein Buch, in dem der ehemalige Chirurg Frederik Welin sich seiner Schuld und seiner Lebenslüge stellt und am Ende in sein Logbuch notiert: Bis hierher sind wir gekommen. Nicht weiter. Aber bis hierher. Ich schrieb damals am Ende meiner Rezension: "Henning Mankell hat ein stilles, aber nicht minder engagiertes und bewegendes Buch geschrieben über Erfahrungen und Auseinandersetzungen des letzten Lebensabschnittes. Ob junge Menschen, die von seinen Wallanderromanen begeistert waren, die neue Stimme Mankells hören wollen, oder überhaupt können, sei dahin gestellt. Aber wer bereit ist, sich ernst Fragen nach Schuld und Vergebung, Alter und Einsamkeit zu stellen, wird von diesem Roman außerordentlich für sich selbst profitieren." Als er im letzten Jahr mit "Treibsand: Was es heißt, ein Mensch zu sein" nach seiner Krebsdiagnose ein sehr persönliches und ehrliches Buch veröffentlichte, in dem er den Fragen "Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Welche Art der Gesellschaft will ich mitgestalten?" nachging, über Zukunftsfragen reflektierte, auf die Schlüsselszenen des eigenen Lebens zurückblickte und über die Möglichkeiten nachdachte, in dieser Welt ein sinnvolles Leben zu führen, hatte man das für seine letzte literarische Äußerung gehalten. Doch vor seinem Tod erinnert er sich noch einmal an seinen nach einem Kunstfehler gescheiterten Chirurgen Frederik Welin aus "Die italienischen Schuhe" und schreibt eine Art Fortsetzung, die acht Jahre später spielt und auch ohne die Kenntnis des ersten Romans gut verstanden werden kann, zumal Mankell den wieder ich-erzählenden alt gewordenen Frederik Welin immer wieder auf die Geschichte der "italienischen Schuhe" zurückkommen lässt. Frederik Welins Haus in den Schären ist durch eine Brandstiftung vernichtet worden. Was ihm geblieben ist, ist ein Wohnwagen, ein Zelt und zwei ungleiche Gummistiefel. Und ein nunmehr völlig zerstörtes Leben. Lohnt es sich, noch einmal neu anzufangen? Ein alter Mann, der alles verloren hat, was sein schon vorher brüchiges Leben ausgemacht hat, ringt um sein Leben, von der ersten bis zu letzten Zeile. Und er fragt sich: Was weiß ich eigentlich über die Menschen, die mir nahestehen? In seinem Fall seine Tochter Louise, seinen Inselnachbarn Jansson, den mittlerweile pensionierten Postboten und die Journalistin Lisa Modin, die nach dem Brand recherchiert und in die sich Welin verliebt. Was weiß ich über mich selbst? Der ganze Roman ist von der ersten bis zur letzten Zeile einer der ehrlichsten und schmerzhaftesten Selbstreflexionen, die ich je gelesen habe. Als Welin in Paris, wohin er gerufen wurde, weil seine schwangere Tochter Louise dort wegen eines Taschendiebstahls verhaftet wurde, am Telefon erfährt, dass ein weiteres Haus in den Schären in Flammen aufgegangen ist, fährt er nach erfolgreichen Verhandlungen über Louises Freilassung wieder nach Hause zurück. Dieser zweite Brand, der genau wie der erste mit Brandbeschleunigern gelegt wurde, veranlasst die Polizei, die Ermittlungen gegen Frederik Welin, die ihm schwer zu schaffen gemacht haben, einzustellen. Doch wer war es? Wer hat so etwas getan? In den Begegnungen von Frederik Welin mit seiner Tochter, dem Vater des werdenden Kindes, der Journalistin, mit Jansson und anderen Schärenbewohner beschwört Mankell immer wieder die Möglichkeit, aber auch Notwendigkeit menschlicher Nähe angesichts der Einsamkeit, des Alters und dem nahen Tod. Irgendwann erhärtet sich ein bisher unvorstellbarer Verdacht und das Rätsel der Brände scheint gelöst. Doch die Beziehungen der Menschen untereinander bleiben ungeklärt und im geheimnisvollen Dunkel. Fast erwartet man, dass Welin wie am Ende der italienischen Schuhe auch hier sagt: Bis hierher sind wir gekommen. Nicht weiter. Aber bis hierher. Doch er blickt dem eigen Tod ins Auge und sagt nüchtern: "Bald würde der Herbst kommen. Aber die Dunkelheit schreckte mich nicht mehr." Ein lesenswertes, berührendes und unter die Haut gehendes literarisches Vermächtnis. Henning Mankell war ein Schriftsteller, der durch die Qualität seiner verschiedenen Romane zu Lebzeiten sicher den Nobelpreis verdient hätte. Seine Bücher werden noch in Jahrzehnten aufgelegt und gelesen werden. Seine kritische und nachdenkliche Stimme allerdings wird fehlen.