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Produktbild: Die schwedischen Gummistiefel | Henning Mankell
Produktbild: Die schwedischen Gummistiefel | Henning Mankell

Die schwedischen Gummistiefel

Roman

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Spannend, rätselhaft und zutiefst menschlich: Der letzte große Roman von Henning Mankell, die Fortsetzung seines Bestsellers 'Die italienischen Schuhe'

Sein letzter großer Roman

Nach dem Brand seines Hauses auf einer einsamen Schäreninsel sind dem ehemaligen Chirurgen Fredrik Welin nur Wohnwagen, Zelt, Boot und zwei ungleiche Gummistiefel geblieben. Und wenige Menschen, die ihm nahestehen: Jansson, der pensionierte Postbote, die Journalistin Lisa Modin und seine Tochter Louise, die schwanger ist und in Paris lebt. Als Louise wegen eines Diebstahls in Untersuchungshaft gerät, ruft sie Fredrik zu Hilfe. Während er in Paris über ihre Freilassung verhandelt, erfährt er, dass auf den Schären schon wieder ein Haus in Flammen steht.

»Ein Mensch, der alles verloren hat, hat nicht viel Zeit. Oder ist es umgekehrt? Ich wusste es nicht. «

Produktdetails

Erscheinungsdatum
08. Dezember 2017
Sprache
deutsch
Auflage
2. Auflage
Seitenanzahl
480
Reihe
Fredrik Welin, 2
Autor/Autorin
Henning Mankell
Übersetzung
Verena Reichel
Verlag/Hersteller
Originalsprache
schwedisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
350 g
Größe (L/B/H)
190/120/35 mm
ISBN
9783423217057

Portrait

Henning Mankell

Henning Mankell, geboren 1948 in Härjedalen, war einer der großen schwedischen Gegenwartsautoren, von Lesern rund um die Welt geschätzt. Sein Werk wurde in über vierzig Sprachen übersetzt, es umfasst etwa vierzig Romane und zahlreiche Theaterstücke. Nicht nur sein Werk, sondern auch sein persönliches Engagement stand im Zeichen der Solidarität. Henning Mankell lebte abwechselnd in Schweden und Mosambik, wo er künstlerischer Leiter des Teatro Avenida in Maputo war. Er starb am 5. Oktober 2015 in Göteborg. Seine Taschenbücher erscheinen bei dtv.

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Von Winfried Stanzick am 22.02.2018

Seine kritische und nachdenkliche Stimme allerdings wird fehlen.

Im Jahr 2007 veröffentlichte der mittlerweile verstorbene schwedische Schriftsteller Henning Mankell ein nachdenkliches, stellenweise schwermütiges, aber absolut ehrliches Buch mit dem Titel "Die italienischen Schuhe" und zeigte mit ihm und anderen, die in diesem Zeitraum nach dem endgültigen Abschluss seiner Wallander-Reihe erschienen sind, dass er viel mehr kann als engagierte Krimis zu schreiben und als einer der besten Schriftsteller der letzten 25 Jahre in Erinnerung bleibt. Es war ein Buch, in dem der ehemalige Chirurg Frederik Welin sich seiner Schuld und seiner Lebenslüge stellt und am Ende in sein Logbuch notiert: Bis hierher sind wir gekommen. Nicht weiter. Aber bis hierher. Ich schrieb damals am Ende meiner Rezension: "Henning Mankell hat ein stilles, aber nicht minder engagiertes und bewegendes Buch geschrieben über Erfahrungen und Auseinandersetzungen des letzten Lebensabschnittes. Ob junge Menschen, die von seinen Wallanderromanen begeistert waren, die neue Stimme Mankells hören wollen, oder überhaupt können, sei dahin gestellt. Aber wer bereit ist, sich ernst Fragen nach Schuld und Vergebung, Alter und Einsamkeit zu stellen, wird von diesem Roman außerordentlich für sich selbst profitieren." Als er im letzten Jahr mit "Treibsand: Was es heißt, ein Mensch zu sein" nach seiner Krebsdiagnose ein sehr persönliches und ehrliches Buch veröffentlichte, in dem er den Fragen "Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Welche Art der Gesellschaft will ich mitgestalten?" nachging, über Zukunftsfragen reflektierte, auf die Schlüsselszenen des eigenen Lebens zurückblickte und über die Möglichkeiten nachdachte, in dieser Welt ein sinnvolles Leben zu führen, hatte man das für seine letzte literarische Äußerung gehalten. Doch vor seinem Tod erinnert er sich noch einmal an seinen nach einem Kunstfehler gescheiterten Chirurgen Frederik Welin aus "Die italienischen Schuhe" und schreibt eine Art Fortsetzung, die acht Jahre später spielt und auch ohne die Kenntnis des ersten Romans gut verstanden werden kann, zumal Mankell den wieder ich-erzählenden alt gewordenen Frederik Welin immer wieder auf die Geschichte der "italienischen Schuhe" zurückkommen lässt. Frederik Welins Haus in den Schären ist durch eine Brandstiftung vernichtet worden. Was ihm geblieben ist, ist ein Wohnwagen, ein Zelt und zwei ungleiche Gummistiefel. Und ein nunmehr völlig zerstörtes Leben. Lohnt es sich, noch einmal neu anzufangen? Ein alter Mann, der alles verloren hat, was sein schon vorher brüchiges Leben ausgemacht hat, ringt um sein Leben, von der ersten bis zu letzten Zeile. Und er fragt sich: Was weiß ich eigentlich über die Menschen, die mir nahestehen? In seinem Fall seine Tochter Louise, seinen Inselnachbarn Jansson, den mittlerweile pensionierten Postboten und die Journalistin Lisa Modin, die nach dem Brand recherchiert und in die sich Welin verliebt. Was weiß ich über mich selbst? Der ganze Roman ist von der ersten bis zur letzten Zeile einer der ehrlichsten und schmerzhaftesten Selbstreflexionen, die ich je gelesen habe. Als Welin in Paris, wohin er gerufen wurde, weil seine schwangere Tochter Louise dort wegen eines Taschendiebstahls verhaftet wurde, am Telefon erfährt, dass ein weiteres Haus in den Schären in Flammen aufgegangen ist, fährt er nach erfolgreichen Verhandlungen über Louises Freilassung wieder nach Hause zurück. Dieser zweite Brand, der genau wie der erste mit Brandbeschleunigern gelegt wurde, veranlasst die Polizei, die Ermittlungen gegen Frederik Welin, die ihm schwer zu schaffen gemacht haben, einzustellen. Doch wer war es? Wer hat so etwas getan? In den Begegnungen von Frederik Welin mit seiner Tochter, dem Vater des werdenden Kindes, der Journalistin, mit Jansson und anderen Schärenbewohner beschwört Mankell immer wieder die Möglichkeit, aber auch Notwendigkeit menschlicher Nähe angesichts der Einsamkeit, des Alters und dem nahen Tod. Irgendwann erhärtet sich ein bisher unvorstellbarer Verdacht und das Rätsel der Brände scheint gelöst. Doch die Beziehungen der Menschen untereinander bleiben ungeklärt und im geheimnisvollen Dunkel. Fast erwartet man, dass Welin wie am Ende der italienischen Schuhe auch hier sagt: Bis hierher sind wir gekommen. Nicht weiter. Aber bis hierher. Doch er blickt dem eigen Tod ins Auge und sagt nüchtern: "Bald würde der Herbst kommen. Aber die Dunkelheit schreckte mich nicht mehr." Ein lesenswertes, berührendes und unter die Haut gehendes literarisches Vermächtnis. Henning Mankell war ein Schriftsteller, der durch die Qualität seiner verschiedenen Romane zu Lebzeiten sicher den Nobelpreis verdient hätte. Seine Bücher werden noch in Jahrzehnten aufgelegt und gelesen werden. Seine kritische und nachdenkliche Stimme allerdings wird fehlen.
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