Lass uns fliegen hinterlässt in mir nach Beenden des Romans ein echtes WOW! Gefühl. Ich habe schon mehrfach Bücher der Autorin gelesen und war auch schon zuvor sehr angetan von Schreibstil und der Ausführung der verschiedenen Romane. In Lass uns fliegen werden viele unterschiedliche Themen behandelt, die junge Leser zum Nachdenken herausfordern werden und vielleicht auch ein Umdenken hervorrufen. Mir hat die Authentizität der Charaktere sehr imponiert. Wirklich umgehauen hat mich allerdings, dass ich mich oft identifizieren konnte, auch wenn ich hier und da eigentlich nicht hätte mitreden können, dennoch konnte ich an Emotionen so teilnehmen, als wäre es meine Geschichte und nicht die von Vincent und Paulina. Wir lesen hier keine schnöde Liebesgeschichte, sondern ein Buch mit Tiefgang und das ist es, was mich wirklich begeistern konnte. Letztendlich hat mich dies nicht überrascht, da ich genau das erwartete hatte und meine sehr hohe Erwartung an Lass uns fliegen wurde um ein Vielfaches übertroffen.
Ich möchte nicht zu viel verraten, denn mein Ziel ist es ja, neugierig zu machen und vielleicht die Leselust auf Lass uns fliegen zu wecken. Ich bin mir sicher, dass auch Leser, die nicht der Zielgruppe entsprechen, die Faszination der geschriebenen Worte in ihren Bann ziehen wird. Es ist nicht einfach nur ein Roman, sondern ein Buch voller Emotionen, die mich wirklich erreicht haben. Der Anfang ist eher traurig und im Laufe des Geschehens bricht echte Schönheit durch. Letztendlich lässt es mich nachdenklich zurück. Wichtig ist für mich geworden, meine Kinder mehr zu beachten und die unausgesprochenen Worte zu sehen, denn nicht immer lässt sich Trauer und Traurigkeit in Worte fassen. Die Gefühle meiner Kinder muss ich ernst nehmen, damit nicht erst das Gefühl entsteht, sich mit Drogen oder anderem betäuben zu müssen, um das Leben zu meistern. Drogen nehmen einen Platz im Buch ein, aber das ist längst nicht alles. Es dreht sich um Freundschaft, Trauer und das Fliegen allgemein, denn Fliegen kann für jeden unterschiedlich aussehen. Vielleicht sind damit die Schmetterlinge im Bauch gemeint? Das Gefühl zu fliegen, wenn man zu viel gekifft hat? Das auf die Nase fliegen, wenn man falsche Entscheidungen getroffen hat? Oder ist es das Fliegen, wenn man auf seinem Skateboard einen Flip Trick geschafft hat? Der Titel des Buches lädt quasi dazu ein, hier und da zu spekulieren und es hat mir Spaß gemacht zu fliegen und vieles für mich entdecken zu können. Lass uns fliegen mangelt es an Oberflächlichkeiten und die Tiefe hat mich überrascht.
Von mir eine Leseempfehlung aufgrund dessen, dass ich nicht einen winzigkleinen Kritikpunkt gefunden habe. Lasst uns fliegen war um einiges besser als erhofft und ich fühlte mich trotz aller Schwächen der Protagonisten wohl und am Ende nachdenklich. 240 Seiten, die nur so dahinflogen und mich lehrten einfach mitzufliegen, egal wohin mich meine eigene Reise führen wird. Vielen Dank dafür, Katrin!