Cover:
Das Cover zeigt London im Nebel, was nicht nur auf das Wetter, sondern auch die lange im Nebel liegende Geschichte hinweist. Die Grautöne und die auf die Stadt blickende sympathische junge Frau unterstreichen das Geheimnisvolle, runden das Bild perfekt ab und erwecken das Interesse dieses Buch lesen zu wollen.
Die Geschichte (Spoiler!):
Die junge Lehrerin Mathilda Gray lebt in London zur Miete bei einer älteren Dame. Es ist für sie in ihrer täglichen Arbeit ein Spagat, als für diese Zeit fortschrittlich denkende Frau, den Schülerinnen das Selbstbewusstsein zu vermitteln, das im damaligen Frauenbild noch nicht unbedingt zum Alltag gehörte. So bewegt sie sich immer auf einem schmalen Grad, um den Unwillen der Schulleiterin auf sich zu ziehen. Als eine Schülerin mit ihrem Vormund von einem Tag zu anderen die Schule verlässt macht sie sich Sorgen. Und dann schickte diese ihr nach einiger Zeit eine Postkarte, die kleine versteckte Hinweise und einen Hilferuf unter der Briefmarke verbirgt. Sofort fängt sie an in aller Heimlichkeit und mit Hilfe des Historikers Stephen Fleming den Spuren des Mädchens zu folgen und dabei entdecken sie ein mehrere hundert Jahre altes Geheimnis.
Meine Meinung:
Was für ein phantastisches Buch! Von der ersten Seite an wurde ich in die Geschichte hineingezogen. Das lag vor allem an der sehr sympathischen Hauptfigur Mathilda Gray und an ihrer durchaus eigenwilligen Vermieterin, die sich als Groschenromanschreiberin betätigte, sich aber liebevoll um ihre junge Mieterin kümmerte und mich durch ihre energische Art und munteren Worte öfter mal lächeln ließ.
Hinzu kommen weitere wunderbare Charaktere die alle authentisch sind und die mir die Zeitgeschichte auf wunderbare Art und Weise nicht nur nahe brachten, sondern mich eintauchen ließen in die Stadt London, die Vergangenheit Londons, und auch in das unterirdische London und in das Leben der damaligen Zeit. Das Familiengeheimnis geht 300 Jahre bis zur Zeit der Pest zurück und die Ermittlungen zeigen an der einen oder anderen Stelle kriminalistische Züge, dabei kann sich Mathilda auf die Hilfe des Historikers Stephen verlassen.
Es ist ein historischer Roman dessen Figuren wunderbar ausgearbeitet sind und es ist eine Geschichte die in sich schlüssig fein gewoben und abgestimmt ist, so dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte. Ich hatte den Eindruck selbst dabei zu sein und hatte nicht einen einzigen Moment Langeweile oder das Gefühl, dass irgendetwas zu lang oder zu kurz beschrieben ist. Der Schreibstiel und die gut recherchierte Historie fügen sich nahtlos in das positive Bild ein. Ich finde nichts, aber auch gar nichts worüber ich mäkeln könnte und beglückwünsche die Autorin zu zu diesem gelungenen Werk.
Eine tolle Geschichte die ich wärmstens empfehlen möchte.
Friedericke von "friederickes Bücherblog"