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Du hättest gehen sollen

Erzählung

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Buch (gebunden)
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Ein einsam gelegenes Ferienhaus. Tief unten das Tal mit seinen würfelkleinen Häusern, eine Serpentinenstraße führt hinauf. Das kalte Blauweiß der Gletscher, schroffer Granit, die Wälder im Dunst - es ist Dezember, Vorweihnachtszeit. Ein junges Ehepaar mit Kind hat sich für ein paar Tage dieses komfortable Haus gemietet, doch so richtig aus der Welt sind sie nicht: Das Kind erzählt wirre Geschichten aus dem Kindergarten, die Frau tippt Nachrichten auf dem Telefon, und der Mann - ein Drehbuchautor, von dem ein Produzent den zweiten Teil seiner erfolgreichsten Komödie erwartet - schreibt Ideen und Szenen in sein Notizbuch. Aber mehr und mehr notiert er auch anderes - eheliche Spannungen, Zwistigkeiten, vor allem die seltsamen Dinge, die rings um ihn geschehen. Denn mit dem Haus stimmt etwas nicht.
Daniel Kehlmanns phantastische Erzählung ist im doppelten Wortsinn unheimlich, die Spirale in den Abgrund entwickelt einen starken Sog - umso mehr, als dem Schrecken etwas zur Seite gestellt wird: die wechselnden Stimmungen in der Familie, das Nebeneinander von Liebe und Gereiztheit, die Sorge um das Kind. «Das Geheimnis ist, dass man sich ja doch liebt.» Ist es so? Allmählich verschwimmen die Konturen, und der Boden beginnt zu wanken.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
21. Oktober 2016
Sprache
deutsch
Auflage
4. Auflage
Seitenanzahl
96
Autor/Autorin
Daniel Kehlmann
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
176 g
Größe (L/B/H)
195/121/17 mm
ISBN
9783498035730

Portrait

Daniel Kehlmann

Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde für sein Werk unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Per-Olov-Enquist-Preis, dem Kleist-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. Sein Roman Die Vermessung der Welt ist eines der erfolgreichsten deutschen Bücher des 21. Jahrhunderts, auch der Roman Tyll stand monatelang auf den Bestsellerlisten und gelangte auf die Shortlist des International Booker Prize. Lichtspiel machte international Furore, v. a. in den USA. Daniel Kehlmann lebt in Berlin und New York.


Pressestimmen

Daniel Kehlmann macht, dass unser eigener Kopf zum Spukhaus wird und dreht die Schauerliteratur eine ganze Umdrehung weiter. Martin Ebel, Die Welt

So klein wie fein ( ) Kehlmann inszeniert mit sparsamen Mitteln und einer klaren, nüchternen Sprache ein Spiel mit Raum und Zeit. Jörg Magenau, Der Tagesspiegel

Selten hat Kehlmann ein derart raffiniertes Realitätslabyrinth entworfen, selten den Leser so tief ins Dickicht des Zweifels geschickt. ( ) der verwegenen Fantastik steht nicht nur eine glasklare, wohltuend gelassene und nie raunende Sprache zur Seite, sondern auch enorme Menschen- und Sozialkenntnis. Ursula März, Die Zeit

Kehlmann gelingt es, auf nur 92 Seiten ein konzentriertes, virtuoses literarisches Rätsel zu stellen und schreibt in diesem Sinne seine Vermessung der Welt in die Zukunft und auf notwendigerweise leeren Seiten fort. Nils Minkmar, LiteraturSPIEGEL

Eine Erzählung, die daran erinnert, wie groß gerade kleine Kunstwerke sind. Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Als Leser folgt man diesem großen Erzähler gerne überallhin. Welf Grombacher, Rheinische Post

Auf Länge (oder eben Kürze) ist es bei diesem ebenso pfiffigen Schriftsteller (und Literaturkenner) noch nie angekommen. Kurzweilig, aber auch spannend. Gerald Schmickl, Wiener Zeitung

Kehlmann bestätigt sich als ein Sprachkünstler, der auch Kompliziertes in plausible, fesselnd zu lesende Zusammenhänge zu übersetzen vermag. (. . .) Man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Thomas Groß, Mannheimer Morgen

Eine kleine Erzählung, die einen packt und lange nicht loslässt. So einfach wie kunstvoll. Sorgsam geschliffen und in der Tiefe ein Funke Schmerz. Irmtraud Gutschke, Neues Deutschland

In dieser Erzählung, seinem vielleicht besten und abgründigsten Text bisher, nimmt Kehlmann den Skandal der Zeitlichkeit mit besonderer Raffinesse in den Blick. Ronald Pohl, Der Standard

Kehlmann treibt seinen Erzähler gnadenlos in die Enge und erweist sich dabei ähnlich wie sein großes Vorbild Borges, den das Thema der Unendlichkeit ebenso wenig losließ wie die Phänomene Zeit und Realität und die Frage, wie der menschliche Verstand und das Gefühl sie wahrnehmen als beeindruckender philosophischer Zweifler. Peter Henning, Spiegel Online

Daniel Kehlmann hat zur Abwechslung eine Schauergeschichte geschrieben. Sie hat es in sich eine Raffinesse eigener Art. Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Daniel Kehlmann ist ein ausgekochter Verführer, er trifft auch diesmal wieder ins Schwarze. Zwei, drei Seiten, und er hat die Leser für sich gewonnen. Heide Soltau, NDR Kultur

Es ist das unzuverlässige Erzählen, die permanente Erschütterung der Wirklichkeit, welche die Verführungskraft des Buches ausmacht. ( ) Sein Schöpfer ist eben ein Magier des Abgründigen, ein Grenzvermesser zwischen Spuk und Wahrheit und nicht zuletzt ein Reiseführer in die versteckten Windungen des menschlichen Unterbewusstseins. Björn Hayer, Berliner Zeitung

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Von Winfried Stanzick am 13.12.2016

Die erschütternde Selbstauskunft eines Schriftstellers

Über Daniel Kehlmanns letzte größere literarische Veröffentlichung, den 2013 erschienenen Roman "F" schrieb ich kurz nach dessen Erscheinen in einer Rezension: "So weit, so gut. Aus diesem Stoff hätte man vor zwei drei Jahren ein gutes Buch machen können. Aber die Handlungsstränge sind wenig durchdacht, die Zusammenhänge zwischen den jeweiligen Geschichten der drei Brüder, die sich am Ende des Buches auftun, bleiben banal. Auch hier hätte man mehr damit machen können. Niemand entwickelt sich wirklich in diesem Buch. Es herrscht ein immer langweilig werdender Stillstand in einer Umgebung, die doch in permanenter Veränderung ist. Für mich ein erneuter Hinweis darauf, dass dieses Manuskript schon vor langer Zeit begonnen wurde, dann liegen geblieben ist, und nun auf eine auch handwerklich schlechte Weise zu einem unbefriedigenden Abschluss gebracht worden ist. Ich wünsche Daniel Kehlmann von Herzen, dass er dieses Buch schnell hinter sich lassen kann und sich an einen neuen Roman setzt. Vielleicht gibt das Leben als Familienvater und der tägliche Kontakt mit einem Kind neuen Stoff." Als ich nun sah, dass Daniel Kehlmann ein neues Buch veröffentlicht hat, freute ich mich darauf, war aber schon im ersten Augenblick, als ich es in Händen hielt, enttäuscht. Eine kurze, mit gerade einmal neunzig mit wenig Text beschrieben Seiten dann auch nicht abgeschlossenen Erzählung las ich da, die mich, wenn ich ehrlich bin, erschütterte. Denn der ich-erzählende Schriftsteller, der sich mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter in ein einsam gelegenes Ferienhaus in den Bergen zurückgezogen hat, gibt ein bemitleidenswertes Zeugnis seiner Unfähigkeit ab, in der Gegenwart auch nur irgendetwas zu schreiben, was einen Sinn machen könnte und legt dem Leser schon bald nahe, in dieser Figur den Autor selbst gespiegelt zu sehen. Es ist mir vollkommen unverständlich, warum die offizielle Literaturkritik in diesen sprachlichen Versatzstücken mit schwachen Reminiszenzen an Stephen King und anderen Autoren große Literatur sieht. Am ehesten trifft es noch das zurückhaltend höfliche, aber interpretationsfähige Zitat von Sandra Kegel aus der FAZ: "Die subtil gewirkte Selbstauskunft eines Schriftstellers, dem seine Sache ernst ist." Ich kann mir Folgendes vorstellen: wenn sich Daniel Kehlmann für zwei Jahre einmal vollständig aus dem offiziellen und internationalen Literaturbetrieb zurückziehen würde, und sich ganz auf einen neuen Roman konzentrieren würde, dann würde er mit Sicherheit an seine früheren literarischen Qualitäten anknüpfen können. Mit dieser Erzählung, die mitten drin abbricht, jedenfalls, hat er sich noch weiter als in "F" davon entfernt. Das ist sehr schade.