Wenn man sich daran erinnert, mit welcher Nachsicht, Zuneigung Patricia Highsmith über ihren Ripley gesprochen hat, sieht, daß sie ihm allein vier Roman gewidmet hat, wird man nicht abstreiten wollen, daß es sich bei ihm um eine zentrale Figur im Werk der Highsmith handelt. Ripleys Game ist dabei der beste von den vier Romanen. In ihm beschreibt die Highsmith, wie er in seine Rolle hineinwächst, wie ihn die Sehnsucht nach einem anderen Leben dazu verführt, sich dieses Leben einzuverleiben. Er wird zu einem Meister der Verstellung, bereit sich selbst zu verleugnen, wird zum Mörder, wie Betrüger und maßt sich alles an, was seiner ehemaligen Existenz zu fehlen scheint. Highsmith Suspense ist viel gerühmt worden. In manchen ihrer Romane schleicht er eher daher. So offen, so rücksichtslos schreibt sie selten. Sie verdankt diesen Stil Ripley, der die Skrupellosigkeit einfordert, ständig auf der Flucht vor der Entdeckung ist. Nur eines bleibt ihm versagt: Die Liebe. Und da steht er nicht allein im großen Kosmos, unter dem Patricia Highsmith die Welt morden läßt.