Angelus Silesius: Heilige Seelenlust oder geistliche Hirtenlieder
Entstanden: Die ersten vier Teile entstanden vermutlich zwischen 1653 und 1657 und erschienen zuerst unter dem Titel » Geistreiche Trost- und Sinnsprü che« , Breslau (Gottfried Grü nder) [1657], der fü nfte Teil wurde zuerst in der 2. Auflage des Werks, Breslau [1668], gedruckt. Der Text folgt dieser erweiterten Ausgabe.
Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2016.
Textgrundlage sind die Ausgaben:
Angelus Silesius: Sä mtliche poetische Werke in drei Bä nden. Band 2, Herausgegeben und eingeleitet von Hans Ludwig Held, Mü nchen: Hanser, 1952.
Angelus Silesius: Sä mtliche poetische Werke in drei Bä nden. Band 3, Herausgegeben und eingeleitet von Hans Ludwig Held, Mü nchen: Hanser, 1952.
Die Paginierung obiger Ausgaben wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgefü hrt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Alonzo Cano, Berü hre mich nicht, 1640.
Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Ü ber den Autor:
Johannes Scheffler, genannt Angelus Silesius, wird 1624 in Breslau geboren und evangelisch getauft. Noch im Gymnasium schreibt der 18-jä hrige erste Gedichte, die auch gedruckt werden. Wä hrend des Studiums in Leiden lernt er den Mystiker Abraham von Franckenberg kennen, der ihn in das Werk Jakob Bö hmes einfü hrt, auf das Scheffler spä ter seine Erkenntnis der Wahrheit zurü ckfü hrt. 1652 lä ß t er sich als Arzt in Breslau nieder, bekennt sich 1653 ö ffentlich zum Katholizismus und nennt sich fortan - nach einem spanischen Mystiker - Angelus. In einer Vielzahl energisch und zum Teil polemisch formulierter Streitschriften tritt er fü r die schlesische Gegenreformation ein. Zwei Jahre nachdem er ehrenamtlicher Hofarzt von Kaiser Ferdinand III. und Mitglied der Rosenkranzbruderschaft geworden ist, wird er 1661 zum Priester geweiht und spä ter Hofmarschall des Breslauer Fü rstbischofs Sebastian von Rostock. Die letzten Lebensjahre bis zu seinem Tode 1677 lebt er zurü ckgezogen als Armenarzt im Breslauer Matthiasstift und verschenkt sein gesamtes Vermö gen. Seine Lyrik reflektiert die Liebe der Seele zu ihrem Heiland, das tiefe religiö se Empfinden und die mystische Vereinigung. Sie zä hlt zu den bedeutendsten Werken der Barockliteratur.