Als erstes fiel mir auf: Der Autor kennt seine schottische Heimat gut, und kann sie anschaulich beschreiben. Die verschiedenen Charaktere sind gut gezeichnet, in die beiden Hauptprotagonisten Hynch und Gracie kann man sich gut hineinversetzen.
Als zweites hat mich das Interagieren von Hynch und Gracie an Jean Reno und Mathilda in Leon der Profi` erinnert, wobei Mathilda natürlich aus anderen Gründen hartnäckig war
Und im Laufe des Lesens fand ich dann, einmal abgesehen von den üblichen spannenden und blutigen Elementen, die ein Krimi nun einmal nötig hat, das Stimmungsbild, mit dem der Autor Schottland und seine Menschen zeichnet, sehr interessant.
Auch Fragen zu Umweltpolitik, landschaftlichem Ressourcenverbrauch und so weiter wurden ebenso geschickt eingebaut wie die Frage der Beeinflussbarkeit von Politikern, die uns ja auch in Deutschland so auffällt; ich denke dabei nur an Glyphosat oder das Gezerre um den Dieselbetrug.
Trotz oder sogar wegen seiner versteckten Gesellschaftskritik ist das Buch sehr spannend zu lesen.
Besonders nett ist der "Mini-Cliffhanger" zum Schluss. Er bietet die Möglichkeit für einen nächsten Roman um Hynch, falls das vom Publikum gewünscht und vom Autor angedacht sein sollte In meiner Phantasie könnte sich das fast schon in Richtung der ewigen Konkurrenz zwischen Moriarty und Sherlock entwickeln, und das alles in zwei Sätzen angedeutet.
Gut gemacht, gerne fünf Sterne!