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Produktbild: Es geht uns gut | Arno Geiger
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Es geht uns gut

Roman

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Taschenbuch
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hilipp Erlach erbt das Haus seiner Großmutter in der Wiener Vorstadt. Die Familiengeschichte, von der er definitiv nichts wissen will, sitzt ihm nun im Nacken.

Der Bestseller jetzt in neuer Rechtschreibung

Philipp Erlach hat in der Wiener Vorstadt das Haus seiner Großmutter geerbt, und die Familiengeschichte sitzt ihm nun im Nacken. Arno Geiger erzählt sie so, als wäre jeder Tag der Vergangenheit unsere Gegenwart. Er schildert das Schicksal von Alma und Richard, die 1938 gerade Ingrid bekommen und nichts mit den Nazis zu tun haben wollen. Vom 15-jährigen Peter, der 1945 mit den letzten Hitlerjungen durch die zerbombten Straßen läuft. Von Ingrid, die mit dem Studenten Peter eine eigene Familie gründen will, und von Philipp, dem Sohn der beiden. Arno Geiger erweckt ein trauriges und komisches Jahrhundert zum Leben.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
09. März 2018
Sprache
deutsch
Auflage
9. Auflage
Seitenanzahl
480
Reihe
dtv Taschenbücher
Autor/Autorin
Arno Geiger
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
345 g
Größe (L/B/H)
190/121/27 mm
ISBN
9783423146500

Portrait

Arno Geiger

Arno Geiger, 1968 in Bregenz geboren, veröffentlichte unter anderem Es geht uns gut (2005), Alles über Sally (2010), Der alte König in seinem Exil (2011), Selbstporträt mit Flusspferd (2015), Unter der Drachenwand (2018), Das glückliche Geheimnis (2023) und Reise nach Laredo (2024). Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Deutschen Buchpreis, den Friedrich-Hölderlin-Preis, den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, den Joseph-Breitbach-Preis, den Bremer Literaturpreis, den Europese Literatuurprijs und den Rheingau Literatur Preis. Er lebt in Wien.

Pressestimmen

Arno Geiger erweckt ein trauriges und komisches Jahrhundert zum Leben. Buch-Magazin, 05/2018

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Von Winfried Stanzick am 16.05.2018

Arno Geiger liebt seine Personen, die er schildert

Philipp Erlach (36) lebt als Schriftsteller in Wien. Was er schreibt bzw. geschrieben hat, wird nicht einmal angedeutet, man bekommt den Eindruck, dass er nicht wirklich erfolgreich ist oder aber in einer Schaffenskrise. So wie er sich in den Monaten Mai und Juni des Jahres 2001 durch sein Leben wurstelt, wäre das auch gar nicht verwunderlich. Philipp Erlach hat in Hietzing, einer Wiener Nobelgegend, die alte Villa seiner Großeltern geerbt. Wohl hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen nimmt er dieses Erbe an, aber er wehrt sich auch dagegen. Denn alles, was diese Villa an Familiengeschichte atmet, allem, was sich auf dem tatsächlichen und dem virtuellen Dachboden versteckt, begegnet er feindlich. Sein Privatleben ist genauso ungeordnet und unklar, wie ihm seine eigene Vergangenheit und erst recht seine persönliche Zukunft erscheint. "Insgeheim möchte doch jeder wissen, wie die Zukunft sein wird, und sei es nur, damit es in der Gegenwart leichter fällt sich einzubilden, dass man weiß, was man tut." So formuliert er in seinen persönlichen Notizen, als er beginnt, das Haus zu entrümpeln. Seine verheiratete Freundin Johanna, zu der er nicht wirklich eine tiefe Bindung aufbauen kann, schickt ihm zwei Schwarzarbeiter, Steinwald und Atamatov, ein Ukrainer. Sie tut das, weil sie ihren Philipp kennt: alleine wäre er nicht imstande, irgendetwas an den Haus zu machen. Vor allen Dingen nicht, sich mit der Vergangenheit zu konfrontieren, die in dem Haus lebt und "aufbewahrt" ist. Und so müssen die beiden Schwarzarbeiter, mit denen er im Laufe der Zeit, die sie für ihn arbeiten, ziemlich hilflos eine Freundschaft anknüpfen will, den Dachboden entrümpeln, in denen sich eine Menge Tauben ein neues Zuhause eingerichtet haben. Kistenwiese verschwinden Sachen, Bücher und Einrichtungsgegenstände, die auf dem Boden zum Teil über Jahrzehnte gelagert waren, in den bestellten Containern. Steinwald und Atamatov entwickeln noch das realistischste Verhältnis zu den Hinterlassenschaften: sie schaffen alles, was noch irgendeinen Wert haben könnte, in Steinwalds gebrauchten Mercedes und verhökern es auf Flohmärkten. Philipp Erlach will und kann sich nicht mit der Vergangenheit seiner beiden Herkunftsfamilien auseinandersetzen, vielleicht weil er so gar keine Vorstellung hat von seiner Zukunft und seine Gegenwart so trostlos. Wie reich an menschlichem Schicksal und politischer Bedeutung seine Familiengeschichten sind, erzählt Arno Geiger in literarischen Blitzlichtern, in denen er in einem Zeitrahmen zwischen 1938 und 1989 immer wieder an einen Tag in der Vergangenheit zurückkehrt und schildert, was passiert. Hier, in diesen Kapiteln, hat man das Gefühl, dass die beschriebenen Menschen leben, ihr Leben gestalten, und dort , wo sie keine Macht darüber haben, sich wenigstens mit ihrem Schicksal auseinandersetzen, anders als Philipp Erlach im Jahre 2001. Dem Leser entschlüsselt sich nicht die Antwort auf die Frage, welche Details aus der beschriebenen Familiengeschichte ihm tatsächlich bekannt sind. Diese beziehungslose Aneinanderreihung der aktuellen Kapitel und denen aus der Geschichte verstärkt noch den Eindruck, dass Erlach ein Mensch ohne wirkliche Wurzeln ist, und dass darin auch sein eigentliches menschliches und wohl auch schriftstellerisches Dilemma begraben liegt. Für einen Leser aus Deutschland, der sich mit der österreichischen Geschichte nicht so auskennt wie mit der des eigenen Landes, ist das Buch auch als Informationsquelle über das Land und seine Menschen aufschlussreich. Arno Geiger liebt seine Personen, die er schildert, er liebt und leidet mit ihnen. Sein Buch ist eine Einladung an seine Leser, die eigene Lebensgeschichte ernster zu nehmen.
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