Prinzessin der Elfen: Bedrohliche Liebe erzählt die Geschichte von Lucy, die erfährt, dass sie nicht nur eine Elfe, sondern sogar eine Prinzessin des Volkes ist, nachdem sie jahrelang ein völlig normales Leben geführt hat. Sie scheint in Gefahr zu schweben und vieles, was für sie bisher einfach die Realität war, ist eigentlich ganz anders. Dazu kommt noch, dass sie mit nur sehr wenigen Informationen in einer für sie fremden Welt, Phönix, landet und damit zurecht kommen muss. Dies ist keineswegs leicht, vor allem aufgrund der vorgefertigten Meinungen über sie, die Teile ihres Umfeldes wegen ihrer Position bereits haben.
Weil Lucy selbst erst in das Leben im Reich der Elfen eingeführt werden und deshalb einiges lernen muss, bekommt der Leser viele Informationen über Phönix. Das World Building fand ich sehr gelungen und die Autorin hat hier etwas ganz eigenes geschaffen. Vieles ist allerdings noch undurchsichtig, gerade, was das komplizierte Verhältnis der Völker untereinander betrifft, und ich hoffe, dass der zweite Band alles aufklären wird. Was schon enthüllt wurde ist auf jeden Fall faszinierend, aber es wird angedeutet, dass Lucy bisher nur an der Oberfläche gekratzt hat und ich bin gespannt darauf mehr herauszufinden.
Die Handlung selbst war von Anfang an fesselnd. Man wird gemeinsam mit der Protagonistin ins kalte Wasser geworfen und mit einigen brenzligen Situationen konfrontiert, doch auch später passiert noch so einiges. Sogar die Kapitel, in denen es um eher alltägliche Dinge (wie den Schulbesuch) geht, waren interessant, da man so mehr über die Welt, in der das Buch spielt, erfahren konnte. Ich hätte zwar gerne noch mehr über Magie, Elfen und Kobolde an sich gelesen, aber dafür wird gut dargestellt, wie fremd das alles für die Protagonistin ist und wie schwer es ihr fällt, die neue Realität anzunehmen und sich einzuleben - vor allem, da nicht alle Mitschüler sie freundlich behandeln. Es war leicht, sich in sie hineinzuversetzen, und mir hat gefallen, dass sie sich nicht hat unterkriegen lassen, egal, welche Konsequenzen drohten. Mir war sie dadurch sehr sympathisch.
Ich bin mir noch nicht sicher, was ich von der Liebesgeschichte halten soll. Die Szenen zwischen Lucy und Daan waren schön geschrieben und man kann mit ihnen mitfiebern, gerade, weil das Hindernis für eine Beziehung der beiden beinahe unüberwindbar zu sein scheint. Allerdings ist Daan auch am Ende des Buches noch schwer zu durchschauen und ich hätte gerne mehr über ihn erfahren, denn das, was man bisher weiß, macht neugierig auf mehr. Ich bin gespannt, was der zweite Band alles enthüllen wird.