Offenbar hat die Idee nicht mal für die Hälfte der Seitenzahl gereicht. Der Rest ist Füllmaterial, das bestenfalls am Rande mit der Story zu tun hat. Da gibt es seitenlange Ausführungen über diverse psychologische Aspekte und DNS-Abgleiche. Und immer wieder Anekdoten über das Journalistendasein gestern und heute (früher war natürlich alles besser). Wenn die beiden Protagonisten erst einmal in einem Restaurant sitzen und Besana anfängt zu erzählen, kann man getrost den Rest des Kapitels überspringen, ohne etwas wichtiges zu verpassen.
Dazu kommen noch diverse Ungereimtheiten. So hat Besana, der ansonsten offenbar ein wandelndes Lexikon für sämtliche Serienmörder weltweit ist, ausgerechnet vom ersten bekannten italienischen Serienmörder, der auch noch in unmittelbarer Nähe gewirkt hat und dort eine Art lokale Berühmtheit ist, noch nie gehört. Und obwohl beide das Internet regelmäßig für Recherchen verwenden, kommen sie offenbar nicht auf die Idee, das auch bei Verzeni zu tun. Stattdessen rennen sie dafür von Pontius zu Pilatus und glauben als Krönung erst mal über eine Woche lang an eine Falschinformation, die ihnen ein mysteriöser falscher(?) Priester auftischt.
Zwei Sterne gibt es gerade noch, weil ich die Idee an sich gar nicht so schlecht fand. Und auf den letzten Seiten wird es tatsächlich noch einigermaßen spannend, obwohl man sich auch da fragen darf, warum der Mörder ausgerechnet in dem Moment, wo Piatti ... aber ich will nicht zu viel verraten.