Als ich anfing, "Glück ist meine Lieblingsfarbe" zu lesen, hatte ich noch einen Roman erwartet, der in Richtung "heiterer Frauenroman" ginge und zudem eine reichlich schnulzige Liebesgeschichte beinhalten würde; tatsächlich hatte ich damit gerechnet, dass der Fokus hier ganz klar auf dem Genre "Liebesroman" liegen würde. Letztlich war es dann aber doch eher eine Art Selbstfindungsroman, in dem sich eher nebenbei eine Liebesgeschichte anbahnte: Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Liebesthematik hier im absoluten Mittelpunkt stehen würde.
Stattdessen konzentrierte sich der Roman sehr stark auf die ich-erzählende Protagonistin Juli, die ihr "sicheres" Leben in Deutschland gegen ein "Hippie-Dasein" auf La Palma eingetauscht hatte, wo sie mit verbesserungswürdigen Spanischkenntnissen in einer winzigen Einliegerwohnung hauste und sich als Mitarbeiterin eines Foodtrucks sowie professionelle Gassigeherin mehr schlecht als recht durchschlug, dabei aber doch recht glücklich war und sich sehr viel wohler fühlte als zuvor in starrere Strukturen eingebunden und eben nur wusste, dass ihr Leben nicht auf ewig so aussehen sollte - aber nicht, wonach sie stattdessen eigentlich genau strebte.
Generell passiert in "Glück ist meine Lieblingsfarbe" eigentlich nicht viel; man erlebt halt eine Frau, die da lebt, wo im Allgemeinen mehr Touristen als Einwohner sind: Das Ganze lässt sich fluffig-leicht weglesen, fällt in meinen Augen gemeinhin unter "typische Strandlektüre" und auch, wenn es für mich nun nicht der ganz große Wurf war, so habe ich den Roman einfach mal zwischendrin ganz gerne gelesen. "Glück ist meine Lieblingsfarbe" ist halt etwas Leichtes für Zwischendurch und unabgerundet läge meine Wertung bei 4,2*.