Gret Palucca ist bis heute eine Ikone des modernen Tanzes. Vor einem Jahrhundert machte sich das ungestüme Mädchen Gretel Paluka auf, den tänzerischen Raum neu zu durchmessen und holte dabei sogar Kronleuchter von der Decke. Sie wollte immer einfach nur tanzen, sich bewegen. Ursprünglich im Ballett ausgebildet, stand nur wenig später ihr Name, den sie zu Palucca änderte, für ein völlig neues Programm und einen Ausdruckstanz, der besonders durch gewaltige Sprünge von sich reden machte und die Zeitgenossen zu Begeisterungsstürmen hinriss.
Palucca hat bei Mary Wigman gelernt, vor Bauhaus-Künstlern getanzt, den Sprung in die Moderne gewagt sowie andere Tanzstile, das Tanztheater und den zeitgenössischen Tanz generell beeinflusst bis heute. Sie hat aber auch den Spagat geschafft zwischen künstlerischer Selbstverwirklichung und den Bedingungen ihrer Zeit. Ob als aktive Künstlerin jüdischer Herkunft im NS-Regime oder als Begründerin einer privaten Tanzschule in der DDR, der heute berühmten Palucca Hochschule für Tanz in Dresden, an der sie bis ins hohe Alter Tanzunterricht gab: Sie hat, bei allen Erfolgen, auch Zugeständnisse machen und Niederlagen in Kauf nehmen müssen. Zuflucht und Erholung fand sie auf Sylt und Hiddensee sowie bei Freunden, die sie ermutigt und ihre Idee des Tanzes weitergegeben haben. Bis heute hält man ihr Andenken mit Palucca-Tanzwochen auf den Inseln Hiddensee und Sylt aufrecht.
Was bleibt, ist die Erinnerung an eine Frau, die zu den interessantesten und streitbarsten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts gehört. Mit dieser klugen und bewegenden Biografie, die auch Urlaubslektüre, Weihnachtsgeschenk oder idealer Begleiter für den nächsten Dresden-Aufenthalt sein kann, gelingt die persönliche Begegnung mit ihr.
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