Schade, dass ich den Privatdetektiv Lukas Born erst bei seinem zweiten Fall kennenlerne. Er ist ein typischer Mann vom Niederrhein. Er nimmt das Leben sehr entspannt und hat durch seine freundliche Art einen grossen Freundeskreis, der sich bei Bedarf auch zu einer sehr patenten Soko Campingplatz zusammensetzen kann. Normalerweise kommt Lukas mit der Suche nach verschwundenen Haustieren und ähnlichem Kleinkram gerade so über die Runden, doch als ihn nun die attraktive Notarsgattin beauftragt, ihren vermissten unattraktiven Ehemann aufzuspüren, kommt diese Finanzspritze gerade noch rechtzeitig. Mir hat sehr gut gefallen, dass Lukas Born sich sehr ernsthaft mit den Aussagen einer älteren Dame auseinandersetzt, die von der Polizei nicht für voll genommen wurde. Die Feinfühligkeit soll sich auszahlen, denn am Ende sind deren Erinnerungen der entscheidende Punkt zur Aufklärung.
Mit dem Autor Erwin Kohl gewinnt man einen ersten Einblick in die Natur des Rheinländers. Die Schauplätze hätten für meinen Geschmack noch etwas liebevoller beschrieben werden können, denn die Landschaft und die Städte dort sind sehr reizvoll. Aber die Charaktere treffen voll auf den Punkt. Insgesamt ist dieser nette Krimi mit einer guten Prise Humor gewürzt und man liest ihn gerne in einem Rutsch durch.