Der Titel dieses achten Fredbüll-Krimis erinnert nicht zufällig an Stephen King. Man könnte sagen - volle Absicht.
Seit dem letzten Band haben sich einige Änderungen ergeben. Nicole Stappenbek ist als wieder KHK tätig, allerdings im eher beschaulichen Husum statt in Kiel. Thies, der inzwischen vom POM zum PHM befördert worden ist, hat ein neues Dienstfahrzeug (hoffentlich in der richtigen Lackierung), einen ausgemusterten Ford Focus, mit dem er allerdings nicht in die Husumer Altstadt einfahren darf, dem Umweltschutz und des Dieselverbots wegen.
Doch zurück nach Fredenbüll: Der Friseursalon Alexandra hat einen neuen Star: Eddie, mit den Scherenhänden, der die Mehrheit der Kundenköpfe verschönert. Allerdings herrscht nicht nur eitel Wonne und Sonnenschein (eh klar, es ist Spätherbst), denn eine Einbruchserie verunsichert die Einwohner.
Als dann noch des Schimmelreiters Mustang verschwindet und wenig später mit dessen toter Tante auf dem Beifahrersitz im Watt gefunden wird, ist es endgültig mit der Beschaulichkeit vorbei.
Doch damit noch nicht genug: Eine Gruppe "Hellsichtiger und Hellhöriger" ist ausgerechnet zu Halloween unter der Anleitung von Ex-Elternvertreterin Iris Lammers-Lindemann in einem recht heruntergekommenen Hotel auf der Hallig Westeroog zusammengekommen, um ihre übersinnlichen Fähigkeiten auszuprobieren. Mit von der Partie, eines Praktikums im Hotelgewerbe wegen: Tadje Detlefson, eine von Thies` Zwillingstöchtern. Auch ereignen sich einige gruselige Dinge. Ein Mann in einem blauen Arbeitsoverall versetzt Tadje und Sabine in Angst und Schrecken, genauso wie Nebelschwaden aus denen Skelette emporschweben.
Während Nicole und Thies dem Mörder von Schimmelreites Tante Telse nachspüren, ereignet sich auf Westeroog ein weiterer Mord.
Meine Meinung:
Im Gegensatz zu den vorherigen Bänden ist dieser hier ziemlich düster. Nun gut, es ist Spätherbst und die Novemberdepression hat alle fest in Griff. Ich vermisse die Leichtigkeit, die Krischan Kochs Krimis in der Vergangenheit so ausgezeichnet hat. Für heitere Momente sorgen diesmal nur Piet Paulsen und seine Beziehung zu Alexa. Man erinnere sich, der allein stehende Piet hat ein künstliches Knie erhalten und braucht ein wenig mehr Aufmerksamkeit, die ihm seine Verwandtschaft durch Alexa zuteil werden lässt. Diese Dialoge sind köstlich zu lesen, vor allem, wenn er von Alexa daran erinnert wird Hrubesch und Magath zu füttern und selbst seine Medikamente einzunehmen oder ihm Kochrezepte mit Tofu empfiehlt. Auch sein Faible für den HSV inklusive Panini-Album macht ihn so richtig liebenswürdig. Herzlich lachen musste ich, als die Einbrecher von Alexa zugetextet werden.
Die unterschiedlichen Handlungsstränge sind diesmal doch ein wenig verwirrend geraten. Auf der einen Seite erfahren wir recht viele Details aus dem Leben von Hotelierssohn Michi Meyer, andererseits erschließt sich das Motiv für den Mord an Tante Telse erst recht spät durch ein belauschtes Gespräch auf dem Begräbnis von Telses Bruder, der kurz vor ihr das Zeitliche gesegnet hat.
Fazit:
Für mich leider nicht der beste Fredenbüll-Krimi. Daher kann ich diesmal nur 4 Sterne vergeben.