Der Autor
Victor Hugo (1802-1885) war einer der berühmtesten und erfolgreichsten französischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der sich vehement für die unterpriviligierten Schichten der Gesellschaft einsetzte. Vor allem sein Roman »Die Elenden« (Les misérables) greift das Thema der damaligen Ungerechtigkeiten in der französischen Gesetzgebung und Rechtsprechung auf. Mit diesem Roman erlangte Victor Hugo Weltruhm. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit betätigte er sich als literarischer und politischer Publizist. Mehrfach war er als Angehöriger der Pairskammer oder als Abgeordneter oder Senator unmittelbar politisch aktiv. Neben Molière, Voltaire oder Balzac gilt er vielen Franzosen als ihr größter Autor überhaupt. Sein Schaffen kann teils der Romantik, teils dem Realismus zugeordnet werden.
Der Übersetzer
Paul Wiegler (1878-1949) studierte Germanistik, Philosophie und Geschichtswissenschaft, wechselte jedoch früh zum Journalismus. Er war als Redakteur und Theaterkritiker in diversen deutschen Städten tätig und schrieb unter anderem für das Berliner Tageblatt, die Prager Bohemia und die Schaubühne. Von 1913 bis 1925 war Wiegler Leiter der Romanabteilung im Berliner Ullstein Verlag. Danach wirkte er in erster Linie als Essayist. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging Wiegler nach Ost-Berlin und wurde später Lektor im neugegründeten Aufbau-Verlag. Paul Wieglers Werk besteht aus literaturhistorischen Arbeiten mit Schwerpunkten auf der deutschen und der französischen Literaturgeschichte, sowie aus historischen, kulturhistorischen und biografischen Essays. Von Bedeutung ist auch Paul Wieglers Wirken als Übersetzer französischer Klassiker ins Deutsche.
Die Illustratoren
François Flameng (1856-1923). Mit Unterstützung seines Vaters kam Flameng in seiner Heimatstadt an die École des Beaux-Arts und wurde dort zusammen mit Pierre Hédouin Schüler von Alexandre Cabanel. 1905 berief man Flameng als Dozent an die Académie des Beaux-Arts. Einige Jahre später wurde er dort Mitglied und später sogar Präsident. Er avancierte im Ersten Weltkrieg zu einem der bedeutendsten offiziellen Kriegsmaler Frankreichs.
Émile Bayard (1837-1891), französischer Illustrator, studierte zwischen 1853 und 1857 an der École des Beaux-Arts, unter dem bekannten Maler Léon Cogniet. Anfang der 1860er Jahre arbeitete er vorwiegend für die Zeitschriften Journal des Voyages, Les Bibliothèque des Merveilles, Journal pour rire und L'Immortel. Mit der sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend durchsetzenden Fotografie werden Bayards dokumentarische Zeichnungen nach und nach aus den Zeitungen und Zeitschriften verdrängt, so dass er sich fast nur noch als Illustrator, unter anderem von Victor Hugos Les Misérables, Harriet Beecher-Stowes Onkel Toms Hütte, Jules Vernes Von der Erde zum Mond und Alphonse Daudets L'Immortel sowie in der Sittenmalerei betätigte.
Alphonse de Neuville (1836-1885) stammte aus einer wohlhabenden Familie. Nach dem Abitur studiert er an der Marineakademie in Lorient (Bretagne) Ingenieurswissenschaften. In dieser Zeit begann sich de Neuville für Malerei zu interessieren und wurde Schüler des Malers François-Édouard Picot. Durch dessen Vermittlung kam de Neuville später als Schüler im Atelier von Eugène Delacroix unter. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Illustrationen zu den Werken von Alexandre Dumas, Jules Verne und François Guizot. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg avancierte Neuville zum gefragten Schlachtenmaler. Seinen Ruhm begründete Neuville mit dem Gemälde »Biwak vor dem Dorf Le Bourget«, das 1872 im Pariser Salon ausgestellt wurde.