Tod eines Eisfischers

Was macht die Schriftstellerin von Welt, wenn ihr beim besten Willen kein Stoff einfällt, mit dem man mehr als 60 Buchseiten füllen kann? Ganz einfach: Sie lädt ihre Freundinnen zum Kaffeekränzchen ein und verwurstet alles in ihrem Projekt, was die Damen bei dieser Gelegenheit so von sich geben - insbesondere Kochrezepte und völlig profane Alltags-Begebenheiten. Die Plausibilitäts-Schwächen erreichen rekordverdächtige Ausmaße: Ein Wissenschaftler wird auf einem Forschungsschiff mit 24 Messern regelrecht abgeschlachtet und in den benachbarten Kojen bekommt niemand etwas mit? Das Schiff wird noch vor Abschluss der Untersuchungen zur Weiterfahrt freigegeben? Die vollständige Aufzählung derartiger Ungereimtheiten würde den Rahmen einer normalen Bewertung sprengen. Davon abgesehen, dass lt. Plot in Schweden und Dänemark nahezu alle miteinander verwandt, verschwägert oder befreundet sind, wird im Buch ein seltsames Männerbild vermittelt - lässt eine Frau nach 5-minütiger Kennenlern-Phase die Hüllen fallen, gibts logischerweise nur eines: rauf auf die Dame. Dem nicht genug; am Schluss geht der Faden völlig verloren. Was wollte der Mörder nach begangener Tat gleich noch mal? Liebe Frau Ihren, vielleicht sollten Sie zukünftig besser Kochbücher zu Papier bringen.