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Produktbild: Trümmerschatten | Gerald Orthen
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Band 1

Trümmerschatten

Kriminalroman

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In den Wirren der Nachkriegszeit wird in einem Dorf an der Sieg ein Lehrer brutal ermordet. Dessen kirchenkritische, liberale Haltung erregte in dem katholisch geprägten Ort großes Missfallen. Musste er deshalb sterben? Der ehrgeizige Kommissar-Anwärter Eugen Kranzel aus Bonn übernimmt den Fall. Zwischen Wiederaufbau und Neubeginn stößt er auf dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit. Als die Ermittlungen von oberster Stelle torpediert werden, erkennt Kranzel, dass nicht nur seine Karriere auf dem Spiel steht . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
09. September 2020
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
313
Reihe
Kommissar Eugen Kranzel, 1
Autor/Autorin
Gerald Orthen
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
ohne Kopierschutz
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783839266526

Portrait

Gerald Orthen

Gerald Orthen wurde 1969 in Remagen bei Bonn geboren und lebt seit 2008 mit seiner Familie in Berlin. Dort arbeitet der Jurist als Personalleiter für einen Krankenversicherungsverband. Nach früheren Fachveröffentlichungen hat er vor einigen Jahren seine Schreibleidenschaft in einem spannend unterhaltenden Metier entdeckt. Gerald Orthen gehört einer Autorengruppe in Berlin-Tegel an und legt nach verschiedenen Kurzgeschichten nun mit "Trümmerschatten" seinen ersten zeitgeschichtlichen Kriminalroman vor.

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Von buecherwurm1310 am 17.01.2021

Interessanter Krimi aus der Nachkriegszeit

In einem Dort an der Sieg wird der Lehrer brutal erschlagen aufgefunden. Kommissar-Anwärter Eugen Kranzel im Bonner Polizeipräsidium hat Rufbereitschaft. Er übernimmt diesen Fall und macht sich auf den Weg. In dem Dorf ist man sich einig, dass es nur ein Landstreicher gewesen sein kann. Doch Kranzel merkt recht schnell, dass sich der Lehrer mit seinen liberalen Ansichten keine Freunde im Dorf gemacht hat. Dieser Krimi spielt im Nachkriegsdeutschland. Auch wenn man langsam Ordnung schafft und Bonn schon zur Hauptstadt erkoren ist, so haben die Besatzungsmächte doch noch auf alles ein Auge, denn die alten Seilschaften sind noch da. In diesem Umfeld also soll Kranzel seine Ermittlungen führen. Das alles ist authentisch und gut dargestellt. Kranzel ist unerfahren, aber ehrgeizig. Er macht sich alleine auf den Weg und wäre beinahe erfroren, da ihn Glatteis und Schneetreiben überraschen. Glücklicherweise wird er gerade noch rechtzeitig gefunden. Durch eine Erkältung schwer angeschlagen und dabei auch noch heftig verliebt ermittelt er. Sein Kollege Bräuner, der ein Alkoholproblem hat, kommt verspätet dazu. Sie gehen beide skeptisch an die Sache heran, zumal die Ermittlungen offensichtlich torpediert werden. Immer mehr Verdächtige tauchen auf und die eingeschworene Dorfgemeinschaft macht es den Ermittlern nicht leicht. Auch müssen sich Kranzel und Bräuner erst einmal aufeinander einstellen. Ein chiffrierter Zettel bringt Kranzel dann auf den richtigen Weg. Es ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi, bei dem aber besonders die Betrachtung der damaligen Zeit interessant ist. Lesenswert!
Von Bellis-Perennis am 15.01.2021

Fesselnd bis zur letzten Seite

Dieser Krimi spielt im Winter 1949 in und rund um Bonn, der neuen Hauptstadt des in vier Besatzungszonen geteilten Deutschlands. Das Alte und seine Gesinnungen sind noch nicht ganz weg und das Neue ist noch nicht ganz da. In diesem Spannungsfeld muss Kommissar-Anwärter Eugen Kranzel ermitteln. Was ist passiert? Der Lehrer eines Dorfes nahe Siegburg wird erschlagen aufgefunden. Für die Dorfbewohner (und den reaktivierten Dorfpolizisten) ist sonnenklar, dass ein Landstreicher der Täter sein muss. Weil sein Partner, der alkoholkranke Kommissar Bräuer, noch nicht eingetroffen ist, versucht sich Kranzel ein Bild zu machen, und fragt im Dorf herum. Schon bald kommen ihm und den später eintreffenden Bräuer erste Zweifel an der Theorie des Landstreichers als Täter, zumal der wie vom Erdboden verschluckt ist. Im Zuge der Ermittlungen geben die verschlossenen und abweisenden Dorfbewohner doch das eine oder andere Geheimnis preis. Doch erst als Kranzel die Bedeutung eines, scheinbar chiffrierten, Notizzettel erfasst, der eigentlich ein klassisches Rechenbeispiel ist, fällt der Groschen. Doch bis der tatsächliche Mörder gefasst wird, müssen noch weitere Personen sterben. Meine Meinung: Die Nachkriegszeit ist reich an klein- und großkriminellen Akteuren. Sei es, dass es um Schmuggel, Schwarzmarkt oder noch während der NS-Zeit begangener Verbrechen geht. Jetzt ist vertuschen bzw. Legalisierung angesegt. Und in genau dieser Zeit, in der das Alte noch nicht zur Gänze verschwunden ist (Wann wird dieses Gedankengut überhaupt verschwunden sein?) und die neue Bundesrepublik noch nicht allzu fest verankert ist, lässt der Autor sein Krimi-Debüt spielen. Sehr geschickt lässt Gerald Orthen viele kleiner und größere historische Details in seine Ermittlungen einfließen. Die Leser können sich ein umfassendes Bild jener Zeit machen. Die Atmosphäre im Mikrokosmos des kleinen Ortes, in dem jeder jeden kennt, kein Geheimnis auf Dauer verborgen bleibt und die Dorfkaiser sich außerhalb der Gerichtsbarkeit wähnen, ist erstklassig dargestellt. Die Charaktere, vor allem Bräuer und Kranzel, sind sehr gut gelungen. Besonders Bräuer, der vom NS-Staat gebeutelt worden ist, ist eindringlich geschildert. Entzückende finde ich, dass Kranzel eine mathematische Begabung hat. Der Notizzettel, den Kranzel gefunden hat, hat bei mir als Vermesserin sofort einen Verdacht ausgelöst, der sich später als richtig herausgestellt hat. Die Krimihandlung selbst ist gut erdacht und mag reale Vorbilder haben. Ich will gar nicht wirklich wissen, wie oft solche Transaktionen stattgefunden haben. Doch nicht nur die unmittelbare Umgebung der Tat(en) wird sehr gut heraufbeschworen, sondern auch die sozialkritischen Töne, die auch rassistischen Tendenzen in der US-Army, beinhalten. Diese Betrachtungen machen den Krimi zu einem Highlight. Die verschworene Dorfgemeinschaft bildet, gemeinsam mit dem tiefen Winter, eine denkbar mühsame Kulisse. Geschickt lenkt der Autor die Aufmerksamkeit der Leser in die eine oder andere Sackgasse. Der ermordete Lehrer war nicht der beliebteste Einwohner. Daher gibt es viele Verdächtige. Das kommentiert Bräuer ziemlich trocken so: "Nur die Schafe scheinen mir bisher nicht als Täter in Betracht zu kommen." Fazit: In diesem Krimi ist alles stimmig: Titel, Cover, Charaktere, Handlung und die Umsetzung des Themas. Daher gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.