Girl on Ice erzählt von Schicksalen junger Erwachsenen, die inmitten der Story lernen loszulassen, was Hoffnungen und Zukunftsängste betrifft. Sehnsuchtsvoll und liebenswert wird dieses in die Geschichte eingesponnen und hinterlässt zum Ende hin, wenn auch ein klein wenig wehmütig, ein gutes Gefühl bei mir als Leserin. Abby wächst über sich hinaus und ist auch von Anfang an eine sehr sympathische Protagonistin, deren Wunsch nach Wahrheit für mich sehr gut nachvollziehbar ist, auch ihr Rückzug aus alten Gewohnheiten und Menschen, die sie dadurch verletzt, ist für mich absolut begreifbar. Schön ist hierbei zu erleben, wie Neuanfänge möglich sein können und Heilung großer Wunden, die tiefe Narben in der Seele hinterlassen haben. Es ist nicht nur Abby, die ein traumatisches Erlebnis verarbeiten muss, sondern auch noch andere Personen in das Verschwinden der Mutter involviert, die dieses ebenso begreifen müssen. Easton hingegen lebt eine Lüge, die irgendwann aufgedeckt wird, Auch er hat ein traumatisches Erlebnis und daher regelrecht Panik, wenn er auf dem Eis stehen soll. Mitunter kann er nicht einmal nah genug herangehen. Abby und Easton haben vor dem Verschwinden von Abbys Mutter eine tiefe Freundschaft entwickelt, die zerbricht, da Abby alle Kontakte abbricht. Dort anzufangen, wo es aufgehört hat, ist schwer und dennoch ist das große Vertrauen ineinander wie damals vorhanden, nur, das Easton jetzt eine Freundin hat. Vieles hat sich verändert und doch sind Abby und Easton gleichgeblieben. Zwei verletzte Seelen, die innerhalb dieser doch mitunter klischeebehafteten Story Heilung finden werden.
Mir hat Girl on Ice sehr gefallen, da ich mich gut auf dieses Wintermärchen einlassen konnte. Nicht alle Handlungen sind für mich nachvollziehbar, da ich sie als völlig kopflos und unbedacht empfinde, aber dennoch ist die Story voll von romantischen Zügen, das es einfach danach schreit, diese lesen zu wollen. Auch das Cover überzeugte, sodass es genauso wie erwartet, eine wunderschöne Winterromanze wurde, die ihre Höhen und Tiefen hat, aber eben auch durch die vielen Sehnsüchte und Wünsche der Protagonisten ganz wunderbar zu lesen war. Nicht alle Wünsche werden sich erfüllen, aber endlich werden Wahrheiten ausgesprochen und gerade im Bezug auf Easton war dieses auch bitter nötig.