Ich liebe das Cover, zum einen weil es wunderschön und edel gestaltet ist mit dem Origami-Fuchs, zum anderen weil es so toll zum Inhalt passt und es wenigere passende Cover für diese Geschichte geben könnte.
Die Geschichte ist sehr gelungen: Jane Rivers ist nach dem Tod ihrer Mutter und der Enthüllung über ihren leiblichen Vater noch immer geschockt. Ausgerechnet David, ihr älterer Bruder hat sie monatelang belogen. Deswegen schläft sie ein ums andere Mal heimlich im Diner auf der Couch ihres Chefs, weil sie einfach nicht in die gemeinsame Wohnung will. Bei der Arbeit kann sie zumindest hin und wieder ihre Probleme vergessen, vor allem wenn Alex da ist. Alex, der ihr mit seiner ironischen und aufbrausenden Art immer wieder den letzten Nerv raubt und den sie trotzdem außerordentlich faszinierend findet. Nach und nach erkennt sie, dass er nur in bestimmten Situationen so unbeherrscht reagiert und dass dahinter ein Geheimnis steckt, das ihr das Herz bricht.
Ich wusste ja, dass ich den Schreibstil von Nikola Hotel sehr liebe und trotzdem hat er mich in diesem Buch wieder positiv überrascht und begeistert. Ich wollte eigentlich nur einmal schnell in das Buch reinlesen und gucken, wie es mir gefällt und dann habe ich es innerhalb weniger Stunden durchgelesen und nicht einmal gemerkt, wie die Zeit vergeht. Ich mag einfach, wie mitreißend und emotional das Buch geschrieben ist, sodass ich mit den Charakteren mitgefühlt habe.
Diese sind ebenso toll gestaltet wie der Schreibstil. Man kennt Jane ja schon aus dem vorherigen Band und ich mochte sie schon dort. Ich hätte aber nicht gedacht, dass ich sie, Alex und ihre gemeinsame Geschichte mehr lieben könnte, als die von David und Abi und doch ist es so. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ihre Geschichte so besonders ist und mich noch mehr berührt hat. Ich habe Jane schon nach den ersten Seiten in mein Herz geschlossen und so gut verstanden, wie sie sich in den verschiedensten Situationen verhalten hat. Man hat ihr ihre Zerrissenheit vor allem im Bezug auf David und Abi immer angemerkt und ich habe so mit ihr gefühlt, weil gleichzeitig auch deutlich wurde, wie sehr sie ihren Bruder liebt. Mir gefiel gut, dass sie sich immer mit diesen Gefühlen auseinandersetzt und immer wieder sehr klar reflektiert, wie sie sich fühlt und warum sie sich so fühlt. Dabei scheut sie sich auch nicht, sich einzugestehen, wenn sie neidisch oder eifersüchtig ist, was sie mir noch einmal sympathischer gemacht hat. Noch mehr habe ich allerdings Alex in mein Herz geschlossen, vielleicht weil er es mir ganz zu Beginn ein bisschen schwer gemacht hat. Es wurde sehr schnell klar, dass er keinesfalls der arrogante, selbstgerechte Typ ist, für den Jane ihn hält, sondern eigentlich eher im Gegenteil ein sensibler, netter Mann, der sich aber schwer damit tut, seinen Platz in der Welt zu finden. Seine Geschichte hat mir das Herz gebrochen, während seine Stärke damit umzugehen, es Stück für Stück wieder zusammengesetzt hat. Ich fand es toll, dass sie immer wieder füreinander stark sein konnte und es nie einseitig, sondern von Anfang an, eine sehr gleichberechtigte Beziehung war.
Die Story als solche ist vielleicht gar nicht so neu, so innovativ und ich wusste recht früh, was sich hinter Alex Verhalten verbirgt, aber das spielt für mich in diesem Buch so gar keine Rolle, weil die Art, wie die Geschichte gestaltet ist und erzählt wird, eben nicht durchschnittlich oder gar langweilig ist. Vielmehr ist dieses Buch sowohl wegen des wieder einmal tollen Schreibstils als auch wegen der Charaktere, die mir sofort ans Herz gewachsen sind, ein erstes Jahreshighlight.