Seit nunmehr 15 Jahren berichtet das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) über den Arzneimittelbedarf von privat Versicherten. Als Ausgangspunkt aller Überlegungen dienen die regulatorischen Unterschiede zwischen GKV und PKV, die sich wie ein roter Faden durch sämtliche Analysen ziehen. So zeigt sich im prozentualen Vergleich der Versorgungsanteile von Marktsegmenten 2019, dass die privat Versicherten
- gerade einmal die Hälfte an Generika (41,2 % vs. 80,5 %),
- 5-mal so viele generikafähige Altoriginale (29,9 % vs. 5,0 %),
- 4-mal so viele patentgeschützte Nicht-Biologika (24,4 % vs. 5,3 %) und
- doppelt so viele patentgeschützte Biologika (2,8 % vs. 1,3 %)
wie die gesetzlich Versicherten erhalten. Diese Verteilungen wiederum schlagen sich in den tiefergehenden Analysen zu den umsatzstärksten Medikamenten, neuen Medikamenten und Nachahmerpräparaten (Generika, Biosimilars) deutlich nieder. Als Folge ergibt sich ein Mehrumsatz der PKV, der den Pharmastandort Deutschland attraktiv hält. Im internationalen Vergleich zeigt sich eine sehr gute Versorgung mit neuen Arzneimitteln. In keinem anderen europäischen Land stehen so viele neue Medikamente in so kurzer Zeit nach Zulassung zur Verfügung wie in Deutschland.