Marie ist mit ihrem Mann Jakob in das kleine Dorf Oberkirchbach in der Pfalz gezogen. Jakob hat dort seine Stelle als Pfarrer angetreten. Aber den Gottesdienst besuchen nur wenige. Marie ist nicht gläubig, liebt aber ihren Mann und bewundert ihn für seine stets einfühlsame Art. Marie fühlt sich nicht wohl in dem Ort, es nichts los, für alle Besorgungen braucht man das Auto, das Dorf wirkt verlassen und trist. Sie möchte am liebsten wieder in die Stadt zurück.
In Oberkirchbach gibt ein Neubaugebiet oberhalb des Ortskerns, aber kein Miteinander, es gibt zwei Gruppen, die nicht zueinander finden, die alten und die neuen Bewohner Oberkirchbachs.
Obwohl sich Marie in der trostlosen Ortschaft nicht heimisch fühlt, beginnen die Bewohner ihre nette und direkte Art zu mögen. Marie möchte etwas ändern im Ort und ihre Energie ist ansteckend.
Emma und Fritz sind beide 92 Jahre alt und haben am gleichen Tag Geburtstag. Aber sie haben seit Jahrzehnten nicht miteinander gesprochen und Fritz wirkt sehr verbittert auf Marie. Ihre Neugier ist geweckt und sie möchte erfahren, warum die beiden sich stets aus dem Weg gehen.
"Sie am einen Ende des Dorfes, er am anderen Ende und dazwischen eine ganze Welt."
Die Geschichte wird abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart erzählt.
1947. Kurz nach Ende des Krieges kommt Fritz heim. Emma ist überglücklich und die beiden wollen heiraten. Aber die belastenden Erlebnisse des Krieges stehen zwischen ihnen.
70 Jahre später plant der Bürgermeister zusammen mit dem Pfarrer und seiner Frau ein großes Fest zum 750. Bestehen von Oberkirchbach.
Der Roman ist mitreißend geschrieben und die Charaktere sind sympathisch. Der Pfälzer Dialekt und die Eigenheiten der alten Dorfbewohner wurden unterhaltsam in die Handlung eingebettet.
Oberkirchbach erinnert an viele kleine Orte, die immer trostloser werden, weil es die junge Bevölkerung aus beruflichen Gründen in die Städte zieht und die alten Bewohner haben zum Teil ihren geliebten Wohnort aufgegeben, da sich doch nichts mehr ändert.
Marie versucht daran etwas zu ändern und verliert am Ende doch ihr Herz an das kleine Dorf mit seinen überaus liebenswerten "Charakterköpfen".
Fazit:
Berührende Liebesgeschichte und eine Hommage an alte Dörfer fernab der Großstädte.