Billy Summers

Billy Summres ist ein merkwürdiger Roman. Stephen King packt diesmal wieder viele seiner Lieblingsthemen in das Buch: Die Kunst und die Leiden des Schreibens; die moralische Frage, was einen Menschen gut oder böse macht; die Bedeutung von Traumata, die unser Leben bestimmen - und nicht zuletzt baut King den Kosmos seiner Bücher weiter aus, indem er in der zweiten Romanhälfte ein ums andere Mal auf The Shining Bezug nimmt. Der coole Noir-Thriller entpuppt sich am Ende als etwas ganz anderes, nämlich als doppelbödiges Werk darüber, wie man durch Schreiben Welten erschaffen kann. Da hat sich der Autor also viel vorgenommen und in der ersten Hälfte des Buches scheint er daran zu scheitern: Ein Zufall jagt den nächsten, ein Thema ist in den vielen guten Ideen nicht erkennbar. Unsympathische Charkatere und zusammenhanglose Seitenhiebe auf Donald Trump machen das Lesen nicht gerade zum Vergnügen. In der zweiten Romanhälfte aber kommt die Handlung in Tritt und das Buch reißt einen regelrecht mit. King serviert einige unerwartete und gelungene Schlenker. Viel gewollt, fast verhoben, aber am Ende noch überaus elegant die Kurve bekommen. Lesenswert ist das allemal. Mit den ganz großen Werken von King kann Billy Summers aber meines Erachtens nciht mithalten, dafür gibt es zuviel Mittelmaß in der ersten Romanhälfte.

Billy hat schon viel gesehen in seinem Leben und er hat auch schon viele Menschen getötet. Als Kriegsveteran nimmt er immer wieder Aufträge an, aber er tötet nur böse Menschen. Eigentlich will er aber aufhören, aber dann kommt jemand mit einem interessanten Fall um die Ecke. Billy überlegt, aber wird überzeugt und macht sich ans Werk und an die Arbeit. Er nimmt eine neue Identität an und beginnt als Schriftsteller getarnt in einem Wohnhaus zu leben. Von hier aus recherchiert er, aber schon bald muss er erkennen, es spielt jemand falsch und für ihn naht eine Katastrophe. Stephen King zieht hier wieder einmal alle Register und Billy Summers ist ungeheuer spannend und vielschichtig und mit viel Hintergrund und Gefühl entfaltet Stephen King einen großen Erzählteppich. Ganz ohne Horrorelemente und ganz ohne Magie oder Übernatürlichem, einfach eine spannende Geschichte. Ganz großartig und mit einem super sympathischen Helden und wunderbaren Nebenfiguren, die einen so toll lange begleiten. Eines seiner besten Bücher.