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Produktbild: Blaue Frau | Antje Rávik Strubel
Produktbild: Blaue Frau | Antje Rávik Strubel

Blaue Frau

Roman | Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2021

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Adina wuchs als letzter Teenager ihres Dorfs im tschechischen Riesengebirge auf. Bei einem Sprachkurs in Berlin lernt sie die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Nach einem sexuellen Übergriff durch einen westdeutschen Kulturpolitiker strandet Adina nach einer Irrfahrt durch halb Europa in Helsinki. Dort wird Leonides, ein estnischer Politikwissenschaftler und Abgeordneter der EU, zunächst zu ihrem Halt. Während er sich für die Menschenrechte stark macht, sucht Adina einen Ausweg aus dem inneren Exil.
»Blaue Frau« erzählt aufwühlend vom Ringen um persönliche Integrität einer jungen Frau, unterwegs zwischen Tschechien und Finnland, Estland und Deutschland. In ihren Erfahrungen spiegeln sich auch die jüngsten Machtverhältnisse zwischen Ost- und Westeuropa.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
11. August 2021
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
432
Dateigröße
6,06 MB
Autor/Autorin
Antje Rávik Strubel
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783104914480

Portrait

Antje Rávik Strubel

Antje Rávik Strubel ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie lehrte am Deutschen Literaturinsitut und an der Washington University in St. Louis und ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Zu ihren Veröffentlichungen zählen u. a. die Romane »Unter Schnee« (2001), »Tupolew 134« (2004) und »Kältere Schichten der Luft« (2007), für den sie mit dem Rheingau Literatur Preis sowie dem Hermann-Hesse-Preis ausgezeichnet wurde. 2021 erhielt sie den Deutschen Buchpreis für ihren Roman »Blaue Frau«. Im März 2025 erschien ihr jüngster Roman »Der Einfluss der Fasane«. Außerdem veröffentlichte sie Essays und Reiseerzählungen über Schweden und Brandenburg. Sie übersetzt aus dem Englischen und Schwedischen u. a. Joan Didion, Monika Fagerholm, Lucia Berlin und Virginia Woolf. Antje Rávik Strubel lebt in Potsdam. (antjestrubel. de )

Pressestimmen

Antje Ra vik Strubel zeichnet im Roman «Blaue Frau» ein tiefenscharfes Porträt einer unheroischen Heldin Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung

Strubels gewaltige und kunstvoll komponierte Geschichte über die junge Tschechin Adina ist ein Europaroman über eine Zweiklassengesellschaft, eine queere Ost-West-Geschichte und ein feministisches Menschenrechtsplädoyer Mia Eidlhuber, Der Standard

Sprachlich ist "Blaue Frau" von atemberaubender Poesie. Nichts ist kitschig, nichts gefühlig, nichts an der Figur übergriffig. Lena Schneider, EMMA

ein starker Roman über weibliche Selbstermächtigung Anina Valle Thiele, Luxemburger Wort

Strubel hat ein komplexes und kluges Buch geschrieben, das auf vielfältige Weise die Frage nach der Möglichkeit von Gerechtigkeit auf allen Ebenen stellt. Bernadette Conrad, Wiener Zeitung

Sensibel, oft fast lyrisch, stets behutsam, aber nie beschönigend Melanie Brandl, Münchner Merkur

Strubels Roman [. . .] ist ein filigran komponiertes Gewebe, das aus ernste, ja fast feierliche Weise den Versuch unternimmt, Brüche in der weiblichen Identität im komplizierten Einigungsprozess der EU zu spiegeln. Kerstin Cornils, junge Welt

So ist diese blaue Frau Teil, manchmal auch Katalysator eines Buchs, das versucht, eine Sprache zu finden für die Folgen männlicher Machtstrukturen. Ein Buch, das anschreibt gegen aufgezwungene Sprachlosigkeit. Nicola Steiner, SRF

Ich finde den Roman wirklich glänzend großartig. Joachim Dicks, NDR Kultur

Wie Adina über ihre Sinneseindrücke beginnt, sich allmählich auch selbst wiederzufinden, sich herantastet an das Trauma, zieht Seite für Seite mehr in den Bann. Katharina Kluin, Stern online

gnadenlos, was Sprachwahl, Drastik und Botschaft angeht Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung

ein großer Wurf Bettina Schulte-Böning, Badische Zeitung

Aber wie sie diesen schweren Stoff in eine schwebende Prosa verwandelt [. . .] zählt zu den nachdrücklichsten Leseerfahrungen dieses Bücherherbstes. Stefanie Wirsching, Augsburger Allgemeine

Zeitebenen und Erzählperspektiven verbindet sie kunstvoll Felix Bayer, Der SPIEGEL

Spannend ist vor allem die Struktur. Denn immer wieder werden die Ebenen vermischt, verbindet sich Reales mit Traumsequenzen. [. . .] Reichlich Stoff zum Nachdenken! Anja Witzke, Donaukurier

ein großer, eindringlicher Roman im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft Georg Wendt, Neue Osnabrücker Zeitung

ein sprachlich und von der Kraft der Erfindung großartiger Roman, der ernste Chancen auf den Deutschen Buchpreis haben sollte. Michael Hametner, Der Freitag

fesselnd, klug, poetisch, [. . .] voller genauester Beschreibungen - und lässt sich am Ende trotzdem nicht ganz fassen. Blaue Frau ist ein Meisterinnenwerk. Lena Schneider, Potsdamer Neueste Nachrichten

In denkwürdigen Sätzen entwickeln Strubels Alter ego und die geheimnisvolle blaue Frau eine Poetik der Diskretion. Miryam Schellbach, Die Zeit

Blaue Frau ist ein Buch, das man verändert aus der Hand legt. Ellen Schweda, MDR Kultur

Strubel erzählt uns das, zwingend und schön, psychologisch klar und streng ausdifferenziert, vor dem fahlen Leuchten der finnischen Landschaft: Eine große, berührende Geschichte! Denis Scheck, ARD

es schärft den Blick, es schärft die Empathie, wie große Literatur das ja immer tut, für das, was vor unseren Augen vor sich geht und was wir allzu oft ausblenden. Denis Scheck, WDR 2

Eine auch sprachlich beeindruckende Reise. Bettina Steiner, Die Presse (Spectrum)

Mit unentrinnbarer Wucht treibt der Roman auf eine Gewalttat zu. Karin Grossmann, Sächsische Zeitung

kompromisslos erzählt [. . .] mit elementare[r] Wucht. Andreas Platthaus, FAZ. net

Strubel entfaltet ihre Geschichte in genauen Beobachtungen, zeigt Blicke, Verhaltensweisen, Kleidung, Tonlage, Habitus ihre Figuren. Sabine Rohlf, Berliner Zeitung

[. . .] ein hochambitioniertes Wechselspiel zwischen gegenwärtigen Momentaufnahmen und den seelischen Lasten der Vergangenheit. Peter Mohr, Abendzeitung München

Es ist ein sehr komplexes, packendes Buch. Andrea Gerk, Deutschlandfunk Kultur

Passagen von lyrischer Sprachintensität finden sich neben politische Statements, bittere Vergangenheiten führen in eine vielleicht hellere Zukunft [. . .]. Jutta Duhm-Heitzmann, WDR3

Vom Recht, sich selbst zu erzählen, und das auch noch fesselnd: Antje Rávik Strubels Roman "Blaue Frau" ist das Porträt einer Frau - und von Europa. Lena Schneider, Der Tagesspiegel

Was in der Zusammenfassung einfach und klar erscheint, entfaltet Strubel in aller Komplexität und Widersprüchlichkeit: die existenzvernichtende Macht eines Traumas. Richard Kämmerlings, Die Welt/Literarische Welt

ein ungeheuer vielschichtiger, kluger, politischer, psychologischer neuer Roman von Antje Rávik Strubel. Anne-Dore Krohn, rbb Kultur

eine Meisterin der inneren Zustände. [. . .] Bereits auf den ersten Seiten von Antje Rávik Strubels gleißendem Roman Blaue Frau setzt ein charakteristischer Sog ein. Maike Albath, Süddeutsche Zeitung

sie beherrscht die Kunst, das im Grunde Unerzählbare ohne große Worte zu thematisieren. Niels Beintker, Bayerischer Rundfunk, Bayern 2

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Von Gina52 am 31.10.2023

Wenn das den deutschen Buchpreis verdient, arme Literatur

Die Geschichte ist bereits beschrieben, die Umsetzung für mich alles andere als gelungen. Beschreibung der Handlung aus verschiedenen Sichtweisen, was ansich Möglichkeiten bietet, aber auch verwirrend ist. Wahrscheinlich habe ich da was falsch verstanden, aber irgendwann war von einer 30-jährigen Frau die Rede, die ihr halbes Leben in der DDR verbracht hat. Ich konnte das nicht zuordnen, auch nicht, dass die Hauptfigur Adina erlebt hat, dass in der DDR der Krieg verherrlicht wurde. Das geht für mich über schriftstellerische Freiheit hinaus, andere politische Äußerungen auch. Wahrscheinlich deshalb der Buchpreis, denn Stil und Schilderung der Personen sind eher mäßig. Nicht nur Adina wirkt ziemlich unglaubhaft. Geschichte wichtig und interessant, die Umsetzung nicht. Zum Glück habe ich das Buch zum Sonderpreis gekauft, den vollen Preis würde ich nicht bezahlen wollen.
Von Barbara T. am 27.12.2021

Ein vielschichtiger Roman

Adina wächst in einem kleinen Ort im tschechischen Riesengebirge auf. Sie träumt von einem Leben in einer fremden, besseren Welt. Als junge Frau reist sie nach Deutschland. Sie wohnt zuerst in Berlin, wo sie Deutsch lernen und fremde Sprachen studieren will. In Berlin lernt sie die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Als Adina dort sexuell missbraucht wurde, flieht sie nach Finnland. In Helsinki lernt sie den estnischen Professor Leonides kennen, der als Abgeordneter der EU für die Menschenrechte kämpft. Sie verlieben sich ineinander, aber ihre Liebesaffäre ist kurz. Denn Adina befindet sich innerlich immer noch auf der Flucht vor ihrer tragischen Vergangenheit. In dem Buch "Blaue Frau" begleiten wir die junge Adina aus Tschechien auf ihrem Weg in die bessere Zukunft in West Europa. Alle Träume des sprachbegabten Mädchens zerplatzen, als sie als Praktikantin in einem neu gebauten Kulturhaus sexuell missbraucht wurde. Da der Täter ein politisch einflussreicher Mann ist, wurde Adina mit ihren Anschuldigungen nicht ernst genommen. Auch die Flucht nach Helsinki, die Stadt der Menschenrechte, bringt Adina, die inzwischen als Sala ihr Leben fortführt, nicht weiter. Unter der Last der Vergangenheit zerbricht Salas Beziehung mit Leonides, der sich ausgerechnet für die Menschenrechte einsetzt. Der Roman ist aber nicht nur eine Geschichte des sexuellen Missbrauchs und der Traumabewältigung. "Blaue Frau" ist auch ein politischer Roman, der sich sowohl mit dem heutigen Europa, wie auch mit ihrer jüngsten Geschichte und deren Auswirkungen auf das gegenwärtige europäische Zusammenleben befasst. Viele von diesen Themen wurden aus osteuropäischer Sicht betrachtet. Die zweite Handlungsebene des Romans besteht aus Begegnungen der blauen Frau mit der Erzählerin der Geschichte über Adina. Die beiden Frauen verstehen sich auf Anhieb, vertrauen einander und sprechen über das Geschichtenerzählen. Diese Teile des Buches sind sehr poetisch. Obwohl der Roman kein Pageturner ist, ist er wärmstens zu empfehlen. Denn die Geschichte macht auf die Ereignisse in unserem persönlichen Umfeld aufmerksam und schärft den Blick auf das, was sehr oft "gerne übersehen" wurde. Der Roman "Blaue Frau" erhielt den Deutschen Buchpreis 2021.