Johann Georg Theodor Grässe (1814 1885) wurde im sächsischen Grimma geboren. Er studierte Philosophie und Archäologie in Leipzig sowie Literatur in Halle. Von 1838 an war er Lehrer an der Kreuzschule in Dresden. 1843 wird Grässe zum Privatbibliothekar des sächsischen Königs Friedrich August II. berufen, 1848 zum Direktor der königlichen Münzsammlung befördert, 1852 zum Direktor der königlichen Porzellansammlung, und ab 1855 war er Direktor des Grünen Gewölbes. Er übersetzte die »Gesta Romanorum« und die »Legenda aurea« aus dem Lateinischen ins Deutsche, veröffentlichte eine Bibliographie zum Volks- und Aberglauben und ist bis heute durch seine umfangreichen Sagensammlungen »Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen« und das »Sagenbuch des Preußischen Staates« bekannt.
Jacob (1785 1863) und Wilhelm Grimm (1786 1859) studierten in Marburg Rechtswissenschaften. 1830 erhielten sie einen Ruf an die Universität Göttingen. Dort gehörten sie zu den »Göttinger Sieben«. 1841 ernannte sie König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen zu Mitgliedern der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Von dem Kreis der »Heidelberger Romantik« angeregt, gaben sie »Kinder- und Hausmärchen« und »Deutsche Sagen« heraus. Das letzte umfangreiche gemeinsame Werk der Brüder war das seit 1852 erschienene, zu ihren Lebzeiten nicht mehr vollendete »Deutsche Wörterbuch«.
August Kopisch wurde am 26. 5. 1799 in Breslau geboren. Er verließ das Breslauer Gymnasium vorzeitig, um an den Kunstakademien von Prag, Wien und Dresden Malerei zu studieren, fand dann aber am Akademiebetrieb wenig Gefallen, schwankte zwischen bildender Kunst, Literatur und Wissenschaft und wandte sich zunehmend der Dichtung zu. Die Malerei gab er zwar nie völlig auf, hauptsächlich jedoch bearbeitete und übersetzte er neapolitanische Komödien und wurde mit dem Volksgut des Südens vertraut. 1829 kehrte er nach Breslau zurück, dort nahm er aktiv teil am künstlerischen Leben des »Breslauer Künstlervereins«, und auch in der Berliner Abendgesellschaft glänzte er als Rezitator und Gelegenheitsdichter. Von Friedrich Wilhelm IV. erhielt er eine Jahrespension; er war im Hofmarschallamt als Kunstexperte tätig. Am 6. 2. 1853 verstarb Kopisch in Berlin.